52-Jährige wegen ihres Glaubens das zweite Mal verurteilt

08.10.2023 Verhaftungen

Kürzlich wurde bekannt, dass eine 52-jährige Einwohnerin der Stadt Donggang, Provinz Liaoning, wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.

Die Verurteilung von Liu Pintong ging auf ihre Verhaftung am 3. Februar 2023 zurück, drei Jahre nachdem sie eine achtjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa abgesessen hatte. Zum Zeitpunkt ihrer Festnahme lebte sie bei ihrer Tante in der Stadt Fushun in derselben Provinz.

 

Liu Pingtong

 

Ihr Sohn, Hu Xuanming, macht derzeit in Großbritannien seinen Abschluss. Als er von der Verhaftung seiner Mutter erfuhr, schrieb er einen Brief an Boris Johnson, seinen Parlamentsabgeordneten und ehemaligen Premierminister von Großbritannien, und bat ihn um Hilfe bei der Rettung seiner Mutter.

Am 27. März leitete Johnson Hus Brief an die Abgeordnete Anne-Marie Trevelyan, Staatsministerin im britischen Außen-, Commonwealth- und Entwicklungsamt, weiter. Trevelyan antwortete Johnson am 2. Mai und sagte, die britische Regierung werde „diese Angelegenheit genau beobachten und China weiterhin auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, schwere Menschenrechtsverletzungen sofort zu beenden“.

In China wurde Liu unterdessen nach ihrer Festnahme zu 15 Tagen Verwaltungshaft im Untersuchungsgefängnis der Stadt Fushun (auch bekannt als Untersuchungsgefängnis Nangou) verurteilt. Am 8. Februar brachte Lius Familie unter Zwang die Polizei zum Haus von Lius Tante, wo die Beamten die Wohnung durchsuchten.  

Lius Familie rief am 14. Februar Jiao Chen, den stellvertretenden Leiter der Staatssicherheit des Bezirks Shuncheng in der Stadt Fushun, an, um sich nach Lius Fall zu erkundigen. Jiao sagte, man habe vor, Liu zu drei bis fünf Jahren Haft zu verurteilen. Er begründete das mit Lius früherer Verhaftung im Mai 2022 wegen der Verteilung von Materialien über Falun Dafa und weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Das Bezirksgericht Shuncheng hielt am 7. Juli in der Haftanstalt eine Anhörung zu Lius Fall ab. Ihre Familie erfuhr Mitte September, dass sie zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Wann sie ins Gefängnis überstellt wird, ist unklar. 

 

 

Frühere achtjährige Haftstrafe

Liu war bereits am 3. März 2012 einmal verhaftet worden, weil sie auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht hatte. Die Polizei zwang damals ihren Sohn, das gefälschte Falldokument in ihrem Namen zu unterschreiben.

Am Tag nach ihrer Festnahme verhörten drei Polizisten Liu in einem leeren Raum unter Schlägen und Beschimpfungen. Sie schlugen ihr ins Gesicht, traten gegen ihre Beine und zogen an ihren Haaren.

Liu protestierte, indem sie rief: „Falun Dafa ist gut!“ Die Polizisten wurden wütend und drohten ihr mit einer schweren Haftstrafe, selbst wenn sie die Anzahl der bei ihr beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien fabrizieren müssten.

Das Bezirksgericht Zhenxing verurteilte Liu am 10. August 2012 zu acht Jahren Haft. Der Richter erklärte, dies sei eine Anordnung „von oben“. Liu legte beim Mittleren Gericht der Stadt Dandong Berufung ein; das entschied jedoch, ihr ursprüngliches Urteil aufrechtzuerhalten.

Später wurde Liu während der neun Monate im Untersuchungsgefängnis der Stadt Dandong brutaler Folter ausgesetzt und gezwungen, stundenlang ohne Bezahlung zu arbeiten. Als sie am 11. Dezember 2012 in das Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht wurde, litt sie unter schweren Nackenproblemen, Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen und Schwindelgefühlen. Außerdem hatte sie Blut im Stuhl.

Um sie zum Verzicht auf Falun Dafa zu zwingen, folterten die Gefängniswärter sie mit allen möglichen Methoden wie stundenlangem Stehen oder Sitzen auf einem kleinen Hocker mit einer unebenen Oberfläche. Sie demütigten sie, entzogen ihr den Schlaf und ließen sie weder auf die Toilette gehen noch sich waschen.

Einmal musste Liu an einem sehr kalten Wintertag lange Zeit auf dem Betonboden stehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie gerade ihre Monatsblutung, doch die Wärter verweigerten ihr den Gang zur Toilette, so dass ihre Hose blutbefleckt war.

Als am 14. Oktober 2014 Lius Nieren versagten, wurde sie in das Krankenhaus 739 in Shenyang gebracht, das für das Gefängnis zuständig ist. Die Wärter fesselten sie in einer Spreizposition auf das Bett. Ihre Hände und Füße waren extrem geschwollen, sie war abgemagert und hatte nicht einmal die Kraft, ihre Schwester zu begrüßen, als diese sie besuchte.

Das Gefängnis weigerte sich, Liu Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zu gewähren. Sie behaupteten, dass sie wegen des Nierenversagens Lius Tod als natürlichen Tod betrachten würden und keine Verantwortung übernehmen würden.

Nach einer Woche im Krankenhaus brachten die Wärter Liu zurück ins Gefängnis. Sie zogen die 4.000 Yuan (ca. 568 Euro), die ihre Familie für den Kauf zusätzlicher Lebensmittel hinterlegt hatte, ein und verwehrten ihrer Familie zwei Monate lang Besuche. Die Wärter hielten sie in einer Spreizposition gefesselt und zwangsernährten sie zwei Monate lang.

 

 

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org

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