Ein Einwohner der Stadt Jiujiang, Provinz Jiangxi, wurde kürzlich zu zehn Monaten Haft verurteilt, weil er Falun Dafa1 praktiziert. Eine weitere Einwohnerin stand im November 2023 vor Gericht und wartet nun auf das Urteil.
Nachstehend berichten wir Einzelheiten zu ihren Fällen.
Li Yilong zu zehn Monaten Haft verurteilt
Li Yilong wurde am 16. Juni 2022 gegen fünf Uhr morgens in einer vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Unterkunft festgenommen. Die Polizisten durchsuchten sein Zimmer, ohne ihm irgendwelche Dokumente zu zeigen. Dann brachten sie ihn zur Polizeiwache Pencheng in der Stadt Ruichang, die etwa 48 Kilometer von Jiujiang entfernt liegt. Er wurde mit Handschellen an einen Metallstuhl gefesselt und über 20 Stunden lang verhört. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde er zwei Tage später gegen Kaution freigelassen, da die örtlichen Haftanstalten ihn nicht aufnahmen.
Am 6. Juli 2023 verhafteten Polizisten Li erneut. Der psychische Druck verursachte, dass Li einen gefährlich hohen Blutdruck bekam, sodass die Polizei ihn entlassen musste.
Am 7. September erhielt Li einen Anruf von der Polizei und wurde aufgefordert, sich am nächsten Tag zu einer Anhörung vor dem Bezirksgericht Yongxiu zu melden. Die Polizei drohte, ihn zu verhaften, wenn er nicht erscheinen würde.
Li ging am nächsten Morgen zum Gericht. Das Gericht bestellte einen Anwalt, der für ihn ein Schuldbekenntnis abgab. Seine Frau und ein Dorfbeamter durften der Anhörung beiwohnen.
Vor Beginn der Anhörung verlangte der Vorsitzende Richter von Li, Erklärungen über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterzeichnen. Er sagte, dass er nur dann mit der Anhörung fortfahren würde, wenn Li die Erklärungen unterschreibe. Er fügte hinzu, dass er Li eine mildere Strafe auferlegen würde, wenn er die Dokumente unterschreibe, andernfalls würde er noch am selben Tag in Gewahrsam genommen werden. Li weigerte sich, der Aufforderung nachzukommen oder sich schuldig zu bekennen. Gerade als er begann, seine Unschuld zu verteidigen, unterbrach der Richter ihn und vertagte die Verhandlung.
Li hielt das Ende der Anhörung an diesem Tag fälschlicherweise für eine Pause und wartete. Nach zwei Stunden wurde die Sitzung immer noch nicht fortgesetzt. Erst da merkte er, dass die Anhörung für diesen Tag beendet war. Er machte sich bereit zu gehen, aber ein Richter entdeckte ihn und befahl ihm, in den Gerichtssaal zurückzukehren und zu warten, ohne ihm zu sagen, was er an diesem Tag noch zu tun hatte. Li befolgte die Anweisung des Richters. Doch kurz darauf verlor er im Gerichtssaal aufgrund von mentalem Stress das Bewusstsein und fiel hart auf den Boden. Er erlangte das Bewusstsein lange Zeit nicht wieder. Die Gerichtsbehörde forderte keine medizinische Hilfe an und rief auch keinen Krankenwagen. Li kehrte später an diesem Tag nach Hause zurück.
Am 2. Dezember 2023 wurde Li erneut vor das Gericht geladen. Er ging mit seiner Frau dorthin. Der Richter Zhang Lingling verurteilte ihn zu zehn Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (ca. 568 Euro). Weitere Richter, die das Urteil unterzeichneten, waren Cai Mengyi, Jiang Ying, Zhong Guobiao und Hu Qin. Li weigerte sich, das Urteil zu unterschreiben, als er von Richter Zhang dazu aufgefordert wurde. Er legte gegen das Urteil Berufung ein und wartet nun auf das Ergebnis.
Luo Meilin wartet auf das Urteil
Luo Meilin, eine Lebensmittelverkäuferin um die 50, machte sich am 20. Juli 2023 gegen acht Uhr morgens auf den Weg zu einem Park, um spazierenzugehen. Als sie dort ankam, hielt ein Polizeiauto an. Mehrere Beamte stiegen aus, legten ihr Handschellen an und verhafteten sie. Später bestätigte sie, dass die Beamten von der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Chaisang waren.
Die Polizisten gaben an, dass sie von einer Person namens Wu einen Hinweis erhalten hatten, dass Luo Falun-Dafa-Materialien verteilte. Die Polizisten durchsuchten ihre Wohnung, als niemand anwesend war. Ihre Falun-Dafa-Bücher und ihr Musikgerät, mit dem sie die Falun-Dafa-Übungen machte, wurden beschlagnahmt.
Ein Richter des Bezirksgerichts Yongxiu verhandelte Luos Fall Mitte November 2023 in der Haftanstalt der Stadt Jiujiang, wo sie seit ihrer Verhaftung inhaftiert ist. Der Richter forderte sie auf, sich schuldig zu bekennen, Falun Dafa zu praktizieren. Sie weigerte sich. Laut ihrem Mann, ihrer Schwester und ihrem Neffen, die bei der Anhörung anwesend waren, schien Luo nach monatelanger Haft in schlechter Verfassung zu sein. Der Richter sagte, dass er sie wahrscheinlich zu einer Haftstrafe von nicht mehr als drei Jahren verurteilen würde.
Alle Falun-Dafa-Praktizierenden, die im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jiujiang inhaftiert sind, werden nun streng überwacht. Luos Familie macht sich Sorgen und fragt sich, ob sie dort gefoltert wird.
1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org