Ende November 2023 wurde die 83-jährige Wang Lianzheng aus Peking wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 390 Euro) verurteilt.
Dem Urteil liegt ein Vorfall aus dem Jahr 2019 zugrunde. Am 23. August 2019 suchten Mitarbeiter des örtlichen Nachbarschaftskomitees kurz nach 10:00 Uhr Wang auf. Als sie nicht öffnete, brach der Beamte Chen Hongli die Tür auf. Wang hinderte ihn daran, die Wohnung zu durchsuchen, woraufhin er weitere Beamte von der Polizeibehörde des Bezirks Chaoyang anforderte. Gemeinsam beschlagnahmten sie Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, Computer, Drucker, über 6.000 Yuan (etwa 780 Euro) Bargeld und andere Wertgegenstände.
Die Beamten brachten Wang zur örtlichen Polizeiwache Anzhen. Kurz nach 15:00 Uhr wurde sie zur Polizeiabteilung des Bezirks Chaoyang überführt. Als sie dort plötzlich ohnmächtig wurde, stellte man Bluthochdruck bei ihr fest. Die Polizei benachrichtigte daher ihre Familie, um sie abholen zu lassen. Ihr wurde eine einjährige Bewährung auferlegt.
Am 6. Januar 2020 um 9:30 Uhr tauchten die Beamten Feng Zhixiong und He Zhiqiang von der Polizeiwache Anzhen bei Wang zuhause auf. Sie sagten, sie kämen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang, um sie zu befragen. Sie wollten wissen:
1. ob sie Eigentümerin des am 23. August 2019 beschlagnahmten Druckers sei2. ob sie die beschlagnahmten Informationsmaterialien über Falun Dafa selbst gedruckt habe3. mit wem sie Kontakt habe4. ob sie während ihrer Bewährung weiterhin Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt habe5. ob sie weiterhin Falun Dafa praktiziere
Wang antwortete, dass sie natürlich weiterhin Falun Dafa praktizieren werde, da es ihr ein zweites Leben geschenkt habe. Dann schilderte sie: Bevor sie im Januar 1996 im Alter von 55 Jahren mit Falun Dafa begann, litt sie an zahlreichen Erkrankungen, darunter Bradykardie (langsamer Herzschlag), niedriger Blutdruck, Thrombozytopenie (niedrige Anzahl von Blutplättchen), Polycythaemia vera (Vermehrung der Blutzellen, die das Blut dicker macht), Zerrung der Halswirbelsäule und Spinalkanalstenose, die zu einer Blutunterversorgung des Gehirns führte, was sich in mehreren Schlaganfällen zeigte. Nachdem sie begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden alle ihre Symptome. Auch die seit 36 Jahren bestehende Nikotinsucht konnte sie problemlos aufgeben. Nachdem die Beamten Wangs Geschichte angehört hatten, gingen sie.
Am 13. Januar 2024 lud die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang Wang zur Anhörung vor. Sie machte sich zusammen mit ihrem erwachsenen Sohn auf den Weg. Unterwegs fühlte sich Wang plötzlich unwohl. Als sie bei der Staatsanwaltschaft ankam, konnte sie nicht sprechen. Daher beantwortete ihr Sohn die Fragen der Staatsanwälte. Auf die Frage, ob Wang noch immer Falun Dafa praktiziere, antwortete die Praktizierende „Ja“. Ein anderer Staatsanwalt stellte fest: „Sie ist alt und bei schlechter Gesundheit“. Danach durfte Wang wieder gehen. Es hieß, sie solle auf einen Anruf des Bezirksgerichts Chaoyang warten.
Später teilte das Gericht Wang mit, dass sie Ende November 2024 ihre Haft antreten müsse. Ob jemals eine Verhandlung stattfand und wann sie zur Verbüßung ihrer Strafe in Gewahrsam genommen wird, ist nicht bekannt.
1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org