Im Mai 2024 wurden insgesamt 71 Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden1 gemeldet, die wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.
Im Mai 2024 wurden insgesamt 71 Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden1 gemeldet, die wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.
Aufgrund der immer strengeren Informationszensur der Kommunistischen Partei Chinas war es schwierig (sogar unmöglich), bestimmte Einzelheiten über die Anklagen, Prozesse und Verurteilungen der Praktizierenden zu erfahren, was zu weiteren Verzögerungen bei der Berichterstattung geführt hat.
Die 71 verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden stammten aus 17 Provinzen und drei zentral kontrollierten Gemeinden. Liaoning und Hubei führten die Liste mit 12 bzw. 10 Fällen an. In den übrigen 18 Regionen gab es einstellige Fallzahlen zwischen eins und neun. Die Strafen für die Praktizierenden reichten von sechs Monaten bis zu acht Jahren, wobei sieben Praktizierende fünf Jahre oder mehr erhielten. Der Praktizierende, der zu acht Jahren verurteilt wurde, musste außerdem eine Geldstrafe von 40.000 Yuan (etwa 5.200 Euro) zahlen.
34 der verurteilten Praktizierenden waren zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung 60 Jahre oder älter, darunter 12 über sechzig, 20 über siebzig und zwei über achtzig. Die beiden über 80-Jährigen kamen beide aus der Provinz Guizhou und wurden zu je viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
Mehrere verurteilte Praktizierende haben aufgrund der Verfolgung ihre Ehepartner verloren. Unter den Verurteilten befand sich auch ein Ehepaar, bei dem der Mann infolge seines Hungerstreiks aus Protest gegen die Inhaftierung mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Die zweijährige Haftstrafe einer alleinerziehenden Mutter wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa brachte ihre beiden Töchter im Teenageralter in eine schlimme Lage. Die Mutter einer US-Amerikanerin wurde bei ihrer Verhaftung geschlagen und zu einer Haftstrafe von unbekannter Dauer verurteilt.
Einige Praktizierende haben vor ihrer jüngsten Verurteilung bereits mehr als zehn Jahre inGefängnissen verbracht. Dazu gehörten ein 53-jähriger Mann, der nach drei Gefängnisstrafen von insgesamt über 12 Jahren zu weiteren sechs Jahren verurteilt wurde, und eine Angestellte eines Fast-Food-Restaurants, die nach einer vorherigen zehnjährigen Haftstrafe erneut zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Eine 70-jährige Pekingerin bekam durch einen stark angestiegenen Blutdruck einen Herzinfarkt, nachdem sie eine ganze Nacht lang verhört worden war, ohne schlafen zu dürfen. Aufgrund ihres Gesundheitszustandes durfte sie die dreieinhalbjährige Strafe außerhalb des Gefängnisses absitzen.
Eine Lebensmittelverkäuferin um die 50 Jahre aus der Provinz Jiangxi wurde bei einem Spaziergang im Park verhaftet. Sie stand im November 2023 vor Gericht. Der Richter verlangte von ihr, sich ‚schuldig‘ zu bekennen, Falun Gong zu praktizieren. Weil sie sich weigerte, wurde sie zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt.
Es folgen Einzelheiten zu ausgewählten Verurteilungen. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden können Sie hier herunterladen (PDF).
Verurteilung von Müttern
Mutter einer US-Amerikanerin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert
Meng Zhaohong wurde am 15. Januar 2024 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa in ein Gefängnis in der Provinz Hebei eingeliefert. Ihre Tochter Ding Yue, die derzeit in Kalifornien lebt, forderte das kommunistische Regime auf, ihre Mutter unverzüglich freizulassen.
Meng ist eine 66-jährige Krankenschwester im Ruhestand aus der Stadt Qinhuangdao, Provinz Hebei. Sie wurde am 9. Mai 2023 verhaftet, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei brachte sie in einen dunklen, feuchten Keller der Polizeibehörde, wo sie verhört wurde. Ein Beamter schlug ihr dabei mehr als 20 Mal ins Gesicht, was Dauerschmerzen im Nacken und in den Ohren zur Folge hatte.
Als die Polizisten von Meng verlangten, sich mit einer Tasche voller Falun-Dafa-Bücher fotografieren zu lassen, weigerte sie sich, denn sie wollte ihnen nicht die Möglichkeit geben, Beweise gegen sie zu fabrizieren.
Später brachte die Polizei Meng zur ärztlichen Untersuchung in das Polizeikrankenhaus von Qinhuangdao. Dort diagnostizierten die Ärzte eine Tuberkulose und eine Koronarsklerose. Da sich die örtlichen Haftanstalten aufgrund der Untersuchungsergebnisse weigerten, sie aufzunehmen, brachte die Polizei sie zurück ins Krankenhaus. Dort blieb sie, bis sie am 15. Januar 2024 in das Frauengefängnis von Shijiazhuang verlegt wurde, um eine unbekannte Haftstrafe zu verbüßen.
Einem Insider zufolge wollte Meng im Gefängnis die Überprüfung ihres Falles beantragen. Als ihr Anwalt sie am 29. April 2024 besuchte, wurde das zweistündige Treffen von zwei Gefängniswärtern genau beobachtet, die dann auch Fotos von dem Antrag machten, den der Anwalt vorbereitet hatte. Als sie (in dem Antrag) einen Hinweis entdeckten, dass Meng nicht haftfähig sei, behaupteten die Wärter, sie sei völlig gesund und habe keine Krankheiten. Meng hatte auch selbst einen Antrag vorbereitet, aber die Wärter erlaubten ihr nicht, diese Version zu verwenden.
Die Behörden setzten außerdem Mengs Rente aus, mit der Begründung, sie habe es versäumt, ihre jährlichen Verlängerungsunterlagen einzureichen.
Alleinstehende Mutter von zwei Töchtern wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu zwei Jahren Haft verurteilt
Die Familie einer in Tianjin lebenden Frau erfuhr kürzlich, dass ihre Angehörige wegen ihres Glaubens an Falun Dafa 2023 zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde.
Liang Hui hatte sich vor Jahren scheiden lassen und das Sorgerecht für ihre beiden Töchter erhalten. Ihre Inhaftierung brachte die beiden Mädchen im Teenageralter jetzt in eine schwierige Lage.
Um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen, verteilte sie Informationsmaterialien in ihrer Nachbarschaft, wurde jedoch von Beamten der Polizeistation Balitai verfolgt und am 26. März 2023 verhaftet. Ihre Familie nahm für ihre Verteidigung Kontakt zu mehreren Anwälten auf, aber alle weigerten sich, den Fall zu übernehmen, und beriefen sich auf eine interne Mitteilung des kommunistischen Regimes, dass kein Anwalt Falun-Dafa-Praktizierende vertreten dürfe.
Anfang Mai 2024 erfuhr Liangs Familie dann, dass sie zu zwei Jahren Haft verurteilt und irgendwann im Jahr 2023 in das Frauengefängnis von Tianjin gebracht worden war.
Verfolgung von Familien
78-jähriger Witwer aus Gansu, der wegen der Verfolgung von Falun Gong neun Jahre im Gefängnis saß zu weiteren vier Jahren verurteilt
Chen Deguang, ein 78-jähriger Einwohner der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu, wurde am 20. März 2023 verhaftet und Anfang April 2024 zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.
Es war nicht das erste Mal, dass Chen, ein Rentner des inzwischen aufgelösten Metallurgischen Bauunternehmens Nr. 4, wegen seines Glaubens verfolgt wurde. Er und seine Frau Sheng Chunmei, die ebenfalls Falun Dafa praktizierte, wurden im Laufe der Jahre wiederholt verhaftet. Insbesondere wurden beide nach ihrer Festnahme im Juli 2011 zu neun Jahren Haft verurteilt.
Shengs Gesundheitszustand verschlechterte sich durch die Folterungen im Frauengefängnis der Provinz Gansu. Sie litt an einer chronischen Gallenblasenentzündung, Bluthochdruck und Diabetes. Das Gefängnis entließ sie erst, als sie dem Tod nahe war. Sie verstarb am 12. Oktober 2017, sieben Wochen nach ihrer Entlassung im Alter von 65 Jahren.
Auch Chen war im Gefängnis von Lanzhou grausamer Folter ausgesetzt. Nach seiner Entlassung am 6. Juli 2020 erfuhr er, dass seine Rente 2012 (im zweiten Jahr seiner Inhaftierung) unrechtmäßig ausgesetzt worden war. Das örtliche Sozialversicherungsamt weigerte sich nicht nur, ihm seine Rente wieder zu gewähren, sondern bat auch noch seine Tochter, ihm auszurichten, dass er die Rentenleistungen, die ihm zwischen Juli 2011 (als er verhaftet wurde) und 2012 (als die Rente eingestellt wurde) ausgezahlt wurden, zurückzahlen müsse. Es ist nicht bekannt, ob er das getan hat.
Alles infolge der Verfolgung: Ehemann tot, Ehefrau erneut inhaftiert, Tochter erfährt Schikanen
Die Familie von Wang Yonghua bestätigte am 20. April 2024, dass die in der Stadt Qinhuangdao in der Provinz Hebei lebende Frau wegen Praktizierens von Falun Dafa zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Nach Angaben ihres Anwalts leidet sie aufgrund der Misshandlungen in der Haftanstalt an einer Krankheit und ist nicht in der Lage, selbständig zu gehen.
Es ist das zweite Mal, dass Wang wegen ihres Glaubens verurteilt wurde, nachdem sie bereits einmal dreieinhalb Jahre im Gefängnis zugebracht hatte. Ihr Mann, ebenfalls ein Falun-Dafa-Praktizierender, starb 2017, fünf Jahre nach Beendigung einer vierjährigen Haftstrafe, während der er unerbittlich gefoltert wurde.
Nach Wangs letzter Verhaftung im Juli 2023 wurde ihre Tochter Ming (alias), die mit der Verfolgung ihrer Eltern aufwuchs, häufig von der Polizei schikaniert. Die Polizei setzte zudem das Medienunternehmen, für das sie arbeitete, unter Druck, sie zu entlassen.
Einmal hatte Ming eine Reise nach Südkorea gebucht. Sie gab Zehntausende von Yuan für das Hotel und die Flugtickets aus, aber die Zollbeamten hinderten sie und ihre Tochter daran, den Flug anzutreten. Ihnen wurde gesagt, sie sollten sich sofort bei der Polizei melden. Auf der Polizeiwache erklärte man ihnen, dass Ming als „sensible Person“ eingestuft sei und unter „strenger Überwachung“ stehe. Sie dürfe daher Tangshan nicht ohne polizeiliche Erlaubnis verlassen, geschweige denn das Land.
Willkürliche Festnahmen und Verurteilungen
71-Jährige inhaftiert, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hat
Eine 71-jährige Frau aus der Stadt Hengyang in der Provinz Hunan wurde in das Frauengefängnis der Provinz Hunan eingewiesen, wo sie eine einjährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verbüßen soll.
Luo Fenghua war am 27. Juni 2023 angezeigt worden, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte.
Ohne einen Haftbefehl oder einen Ausweis vorzulegen, hielten die Polizisten Luo acht Stunden lang auf der Wache fest und überstellten sie dann gegen 23 Uhr in die Hafteinrichtung der Stadt Changsha. Sechs Beamte legten ihr auf so grobe Weise die Handschellen an, dass sie ihr eine fast fünf Zentimeter lange tiefe Wunde am Daumen zufügten. Die Polizei bot ihr jedoch keine Behandlung für ihren blutenden Finger an und sperrte sie stattdessen über Nacht in einem kalten, dunklen Raum ein.
Luo fror und war ausgehungert, als man sie am nächsten Tag um 10 Uhr zu einer körperlichen Untersuchung in das Krankenhaus Changqiao brachte. Sie weigerte sich zu kooperieren, woraufhin die Polizisten kurzerhand die Untersuchungsberichte fälschten.
Luo wurde vier Monate und zwölf Tage lang in der Haftanstalt festgehalten und verlor in dieser Zeit fast zehn Kilo an Gewicht.
Am 28. Oktober bekam Luo gegen 22 Uhr plötzlich starke Bauchschmerzen und fiel aus dem Bett auf den Boden. Ein Wärter gab ihr Schmerzmittel und brachte sie gegen 23 Uhr in das Krankenhaus Changqiao. Der Arzt erklärte, sie habe eine akute Pankreatitis und müsse sofort operiert werden. Weil sie weder den Wärtern noch dem Arzt vertraute, war sie damit nicht einverstanden.
Die Wärter brachten sie zu einer Zweituntersuchung in ein anderes Krankenhaus, der dortige Arzt sagte aber dasselbe. Luo stimmte trotzdem der Operation nicht zu. Sie wurde mit Handschellen und Fußfesseln zur konservativen Behandlung zurück ins Krankenhaus Changqiao gebracht, wo die Wärter sie ans Bett fesselten. Selbst wenn sie auf die Toilette musste, wollten sie ihr die Fußfesseln nicht abnehmen. Die Fesseln rieben an ihren Fersen, so dass sie zu bluten begannen.
Am 17. November fuhr die Polizei sie über eine Stunde lang zum Gericht der Stadt Liuyang.
Vor dem Gerichtsgebäude war Luo verwirrt und stieg nicht sofort aus dem Auto. Ein Beamter im Alter zwischen 20 und 30 schrie sie dreimal an: „Kommst du nun raus oder nicht?“ Bevor sie antworten konnte, zerrte er sie aus dem Auto und dann den ganzen Weg ins Gerichtsgebäude, wo er sie auf einen Stuhl in einem kleinen Raum stieß. Ihre Füße rieben am Boden und ihre Bluse war nach oben verrutscht und hatte sich um ihren Kopf gewickelt, so dass sie kaum atmen konnte. Außerdem war ihr Oberkörper völlig entblößt.
Als Luo sich weigerte, den Gerichtssaal zu betreten, gingen die Richter und der Gerichtsschreiber in den kleinen Raum und verkündeten, dass sie zu zwölf Monaten Haft mit 15 Monaten Bewährung sowie einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt worden sei, denn sie habe „den Gesetzesvollzug durch eine Sektenorganisation untergraben“. Das ist die Standardanklage, mit der Falun-Dafa-Praktizierende beschuldigt werden.
Als Luo am 22. Dezember Berufung einlegte, wurde sie von Polizei und Justiz schikaniert. Ein Gerichtsbeamter begleitete ihren Anwalt am 28. Dezember zu ihr nach Hause. Da sie nicht da war, zwangen sie ihren Sohn, ein Schriftstück zu unterschreiben, mit dem sie ihre Berufung zurückzog. Sie wurde in das Frauengefängnis der Provinz Hunan gebracht, obwohl sie aufgrund ihrer Bewährung eigentlich nicht ins Gefängnis hätte gebracht werden dürfen.
Frau aus Shanxi zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie Falun Gong praktiziert
Vor kurzem hat ein Gericht eine Einwohnerin der Stadt Yangquan in der Provinz Shanxi zu zwei Jahren Gefängnishaft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.
Am 19. Oktober 2023 wurde Li Guilin verhaftet. Mehr als zehn Beamte der Bezirkspolizei Kuang tauchten gegen 11:00 Uhr an diesem Tag am Arbeitsplatz ihres Mannes Wang Zhongming auf und fragten, ob er von seinem Smartphone ein Video über Falun Gong ins Internet gestellt habe. Er bejahte, dass das Video von seinem Smartphone gekommen sei, sagte jedoch, er erinnere sich nicht, das Video selbst geschickt zu haben.
Die Polizisten brachten Wang, der nicht Falun Dafa praktiziert, zu seiner Wohnung. Sie nahmen ihm den Schlüssel ab und öffneten die Tür. Li war zufällig daheim und wurde sofort verhaftet. Die Polizisten beschlagnahmten ihren Computer, Drucker, Falun-Dafa-Bücher sowie Informationsmaterialien.
Li wurde für 15 Tage in Yangquan in Untersuchungshaft gesperrt, bevor man sie am 4. November 2023 in die Haftanstalt der Stadt Yangquan brachte.
Am 27. März 2024 stand Li vor dem Kreisgericht Pingding. Ihr Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig. Er sagte, der Staatsanwalt habe es nicht geschafft, irgendeinen Beweis vorzulegen, nach dem Li gegen das Gesetz verstoßen oder jemandem geschadet hätte. Falun Gong zu praktizieren und anderen davon zu erzählen, schade ja niemandem.
Weil der Staatsanwalt dem Rechtsanwalt nichts entgegensetzen konnte, behauptete er, von Lis Smartphone seien Falun-Gong-Videos und Artikel des Begründers von Falun Gong an sieben Personen geschickt worden. Doch außer Lis Tochter und einem Gemeindearbeiter konnte sich keiner der „Zeugen“ daran erinnern, dass Li ihnen Videos geschickt hatte.
Der Richter verkündete am Ende der Anhörung kein Urteil, verurteilte Li jedoch Wochen später zu zwei Jahren Gefängnis.
60-jährige Frau aus Liaoning nach Schlaganfall gelähmt und zu Hause wegen Falun Dafa angeklagt
Über die 60-jährige Falun-Dafa-Praktizierende Gao Shufen aus dem Kreis Jianchang in der Provinz Liaoning wurde am 25. April 2024 in ihrer Privatwohnung gerichtlich verhandelt. Sie hatte auf die Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas aufmerksam gemacht. Monate zuvor hatte sie einen Schlaganfall erlitten, wodurch eine Seite ihres Körpers gelähmt war.
Am 30. Mai 2024 verkündete das örtliche Gericht bei Gao zuhause das Schuldurteil: eineinhalb Jahre Haft und eine Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 710 Euro).
Auslöser für Gaos jüngste Gefängnisstrafe war ein Vorfall am 28. März 2019. Sie und sechs andere Praktizierende waren an diesem Tag in ein nahegelegenes Dorf gegangen, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Ein Dorfbewohner hatte sie angezeigt. Bald darauf traf die Polizei ein, um sie festzunehmen, doch Gao gelang die Flucht. Die Polizei setzte sie auf die Fahndungsliste und versprach jedem, der sie anzeigt, eine Belohnung von 5.000 Yuan (ca. 540 Euro).
Gao kehrte später nach Hause zurück und wurde am 2. März verhaftet. Sie erlitt einen Schwächeanfall und wurde in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Danach stellte die Polizeisie unter Hausarrest.
Am 20. April 2023 erschienen drei Beamte bei Gao zu Hause, um zu sehen, ob es ihr gut genug ginge, um sie wieder in Gewahrsam zu nehmen. Doch wegen der unerbittlichenVerfolgung lag ihr Blutdruck an diesem Tag bei 280/140 mm Hg (der Normwert liegt bei 130-140 mm Hg). Die Polizisten gingen wieder, ohne sie festzunehmen.
Als die Polizei am 15. Mai 2023 von Gaos Sohn verlangte, seine Mutter in die Haftanstalt der Stadt Huludao zu bringen, weigerte er sich, weil seine Mutter aufgrund ihres extrem hohen Blutdrucks verwirrt war.
Am 12. Juli 2023 rief die Polizei den Sohn noch einmal an und forderte ihn auf, seine Mutter dazu zu bringen, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Der Sohn sagte, seine Mutter würde nicht unterschreiben.
Bald darauf hatte Gao einen Schlaganfall und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Sie war nicht ansprechbar und somit handlungsunfähig. Die drei Beamten wollten ihre Unterschrift einzuholen, damit sie ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Lianshan in Huludao weiterleiten konnten. Außerdem sollte sie eine Erklärung unterschreiben, dass sie Falun Dafa abschwört.
Am 11. August 2023 kamen Staatsanwalt Long Dan von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Lianshan und eine Frau ins Krankenhaus. Gao lag noch immer verwirrt und mit geschlossenen Augen im Bett. Long drohte ihr mit einer harten Strafe und der Einweisung in eine psychiatrische Klinik, falls ihre Familie sich weigern sollte, mit ihnen zu kooperieren.
Staatsanwalt Long und ein Richter suchten am 25. April 2024 Gao zu Hause auf. Gao war nach dem Schlaganfall halbseitig gelähmt und lag mit geschlossenen Augen im Bett. Long las die Anklageschrift vor und der Richter fragte, ob Gao sich ‚schuldig‘ bekenne. Sie schüttelte den Kopf, ohne etwas zu sagen. Ihr Mann hatte eine vierseitige Verteidigungsrede vorbereitet, wurde aber nach dem Verlesen der ersten Seite unterbrochen. Der Richter sagte, er werde die Verteidigungsschrift an den Vorsitzenden Richter weiterleiten.
Am 30. Mai 2024 verkündete das Gericht bei Gao zuhause, dass sie zu eineinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan verurteilt worden sei. In Anbetracht ihres Zustandes werde sie vor Antritt ihrer Haftstrafe zunächst sechs Monate unter Hausarrest gestellt.
63-jährige Frau aus Guangdong zu 5 Jahren Haft verurteilt, weil sie die Wiedereinsetzung ihrer ausgesetzten Rente forderte
Das Bezirksgericht Chikan in der Stadt Zhanjiang, Provinz Guangdong, verurteilte im Mai 2024 eine Frau aus der Gegend zu fünf Jahren Haft, weil sie die Wiedereinsetzung ihrer ausgesetzten Rente gefordert hatte.
Die Rente der 63-jährigen Su Guiying wurde im August 2020 ausgesetzt, wenige Tage nachdem sie eine vierjährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa abgeleistet hatte.
Es gibt viele Berichte darüber, dass Sozialversicherungsämter in ganz China auf ähnliche Weise mit anderen Falun-Dafa-Praktizierenden umgehen und sich dabei auf eine Richtlinie berufen, die Rentnern, die eine Haftstrafe verbüßen, den Bezug von Rentenleistungen verbietet. Diejenigen, die während ihrer Haftzeit noch eine Rente erhielten, befanden sich oft in der gleichen misslichen Lage wie Su, da die Behörden ihre zukünftigen Leistungen einbehielten, um die bereits gezahlten Gelder zurückzubekommen.
Su ging mehrfach zum Sozialversicherungsamt, um die Wiedereinsetzung ihrer Rente zu beantragen, wurde jedoch immer abgewiesen. Ein Mitarbeiter forderte sie sogar auf, sie solle sie doch verklagen. Sie reichte bei der Aufsichtsbehörde Beschwerde gegen das Amt ein, wurde jedoch hingehalten und ihr Fall wurde vom örtlichen Gericht abgewiesen.
Als Vergeltung für ihre Beschwerdeschreiben ordneten die Behörden am 11. Mai 2023 Sus Verhaftung an. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung, ohne einen Durchsuchungsbefehl vorzulegen. Als Su sie wegen Gesetzesbruchs tadelte, zeigten sie ihr ein Stück Papier und baten sie, es zu unterschreiben. Sie wollte es genauer ansehen, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um einen Durchsuchungsbefehl handelte, wie sie behaupteten. Sie aber entrissen ihr das Papier und verlangten auch keine Unterschrift mehr. Später beschuldigten sie sie, sich geweigert zu haben, den „Durchsuchungsbefehl“ zu unterschreiben. Sie stellten ihr auch keine Liste der beschlagnahmten Gegenstände aus, wie es das Gesetz vorschreibt.
Su wurde im Mai 2024 zu fünf Jahren Haft verurteilt, weniger als vier Jahre, nachdem sie eine frühere Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa verbüßt hatte.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org