Vom selben Gericht zum dritten Mal zu Gefängnis verurteilt – noch kein Urteil in zwei anderen Fällen (Provinz Hunan)

15.07.2024 Verhaftungen

Eine 57-jährige Einwohnerin des Kreises Huayuan in der Provinz Hunan ist am 31. Mai 2024 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt worden. 

Xiao Yongkang, eine Gemüsehändlerin, war am 3. August 2023 verhaftet worden. Ein Zivilbeamter, der sie beschattete, hatte sie dabei beobachtet, wie sie mit einem Kunden über Falun Dafa sprach. Er rief Beamte der Polizeiwache Sanjiaoyan herbei, die Xiao festnahmen. Die Beamten schlugen sie und traten auf sie ein, bevor sie sie in einen Streifenwagen zerrten und zum Untersuchungsgefängnis der Autonomen Präfektur Xiangxi fuhren (die Autonome Präfektur Xiangxi verwaltet den Kreis Huayuan).

Das Kreisgericht Huayuan hielt am 20. und 21. Dezember 2023 eine zweitägige Anhörung zu Xiaos Fall ab. Sie wurde von einem Familienverteidiger vertreten, der kein Anwalt war. Dieser konnte die Verteidigungserklärung nicht zu Ende vorlesen, da der Richter ihn unterbrach.

Xiao wurde am 31. Mai 2024 zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt. Sie befindet sich immer noch im Untersuchungsgefängnis und legt derzeit Berufung gegen die rechtswidrige Verurteilung ein.

Es ist nicht das erste Mal, dass Xiao wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurde. Dieser jüngsten Verurteilung gingen mehrere frühere Verhaftungen und zwei Gefängnisstrafen von insgesamt sieben Jahren voraus.

Xiaos erste beiden Verhaftungen erfolgten im September 2007 und September 2008. Jedes Mal wurde sie kurzzeitig inhaftiert. Ihre Wohnung wurde 2009 mehrmals von der Polizei durchsucht. Zwischen Oktober und Dezember 2010 hielt man sie über einen Monat lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung fest. Nach einer weiteren Verhaftung im April 2011 wurde Xiao zu über acht Monaten Zwangsarbeit verurteilt.

Am 11. Dezember 2013 erfolgte Xiaos erneute Verhaftung. Sie erlitt schwere Verletzungen, als sie im Untersuchungsgefängnis des Kreises Baojing ausgepeitscht und geschlagen wurde. Dasselbe Gericht des Kreises Huayuan verurteilte sie am 21. Mai 2014 zu drei Jahren Haft und sie wurde am 12. Juni desselben Jahres in das Frauengefängnis der Provinz Hunan verlegt. Am Tag ihrer Verlegung ins Gefängnis eilte ihre Schwester zum Untersuchungsgefängnis und wollte sich ihre Verletzungen ansehen. Wärter Peng Dachun schlug Xiaos Schwester auf die Brust und sagte: „Selbst, wenn sie nicht mehr laufen könnte, würden wir sie ins Gefängnis tragen, damit sie ihre Strafe absitzt!“

 

Xiao Yongkang im Jahr 2014, inhaftiert wegen ihres Glaubens

 

Xiao wurde im Dezember 2016 freigelassen, aber am 23. Februar 2018 erneut verhaftet. Das Kreisgericht Huayuan verurteilte sie am 30. Oktober 2018 zu vier Jahren Haft und sie wurde am 20. März 2019 in das Frauengefängnis der Provinz Hunan überstellt. Im Gefängnis erlitt sie grausame Folterungen, darunter Schlafentzug, Aushungern und ständige Schläge. Mehrere Insassen gossen ihr einmal Urin über den Kopf und wischten ihr mit einer gebrauchten Damenbinde den Mund ab.

Zwei weitere Fälle vor demselben Gericht

Außer Xiao hat das Kreisgericht Huayuan gegen zwei weitere Einwohner wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhandelt.

Der 57 Jahre alte Liang Song arbeitet in der Keramikfabrik Jinfeng im Kreis Baojing, der an den Kreis Huayuan grenzt und ebenfalls der Verwaltung der Autonomen Präfektur Xiangxi untersteht. Sein Fall wurde dem Kreisgericht Huayuan zugewiesen. Er stand am selben Tag wie Xiao, am 20. Dezember 2023, vor Gericht. Es ist unklar, ob sein Fall mit ihrem zusammenhängt. Er wartet derzeit im Untersuchungsgefängnis des Kreises Baojing auf ein Urteil.

Liangs Prozess folgte seiner Verhaftung am 23. Juli 2023. Die Beamten der Polizeibehörde des Kreises Baojing durchsuchten seine Mietwohnung und sein Elternhaus und beschlagnahmten zwei Computer, drei Drucker und mehrere Falun-Dafa-Bücher.

Die etwa 60 Jahre alte Nie Jingxia ist Besitzerin eines Bekleidungsgeschäfts im Kreis Huayuan. Sie wurde am 4. September 2023 in ihrem Geschäft verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihr Geschäft und ihre Wohnung. Am 25. Februar 2024 wurde ihr vor dem Kreisgericht Huayuan der Prozess gemacht. Sie wartet derzeit im Untersuchungsgefängnis der autonomen Präfektur Xiangxi auf ein Urteil.

 

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org

 

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