In der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurde der Tod von 69 Falun-Dafa-Praktizierenden1 als Folge der Verfolgung gemeldet.
Zu den neu bestätigten Todesfällen gehörten je einer in den Jahren 2003, 2012, 2014, 2015, 2016, 2017, 2019 und 2020, drei im Jahr 2021, zwei im Jahr 2022, 23 im Jahr 2023 und 33 im Jahr 2024. Aufgrund der strengen Informationszensur des kommunistischen Regimes kann nicht immer rechtzeitig über die Verfolgung berichtet werden. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer ist sicher viel höher.
Die 69 verstorbenen Praktizierenden, darunter 49 Frauen, stammten aus 21 Provinzen und Gemeinden. Die Provinz Liaoning verzeichnete elf Todesfälle, gefolgt von zehn in Hebei, sieben in Heilongjiang und jeweils sechs in Shandong und Jilin. In den übrigen 16 Regionen gab es zwischen 1–3 Fälle.
Die 45 Praktizierenden, deren Alter zum Zeitpunkt ihres Todes bekannt war, waren zwischen 50 und 91 Jahre alt, wobei 12 Praktizierende über 80 Jahre alt waren und eine über 90 Jahre. Die Praktizierenden kamen aus allen Gesellschaftsschichten, darunter ein ehemaliger Immobilienmakler, ein Architekt, ein Chefarzt, der Inhaber eines Keramikgeschäfts und ein Lehrer.
Fünfzig der verstorbenen Praktizierenden saßen wegen ihres Glaubens in Gefängnissen und Zwangsarbeitslagern ein. Sie waren verschiedenen Arten von Folter ausgesetzt, darunter Elektroschocks, Schläge, gewaltsame Verabreichung von Medikamenten, Schlafentzug und Aussetzen von Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
Sechs der Praktizierenden starben in der Haft, darunter ein 86-jähriger Mann, der eine über elfjährige Haftstrafe verbüßte, und eine 56-jährige Frau, die wenige Tage nach ihrer Einlieferung ins Gefängnis starb.
Andere starben Monate oder Jahre nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis an gesundheitlichen Problemen. Eine Frau aus Gansu war zum Beispiel bereits an Krebs erkrankt, als sie am 27. Februar 2023 in das Frauengefängnis der Provinz Gansu eingeliefert wurde, um eine Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten abzuleisten. Ihr Krebs bildete im Gefängnis Metastasen, so dass sie wenige Wochen nach ihrer Entlassung im Dezember 2023 starb.
Ein Mann in der Provinz Heilongjiang war abgemagert, konnte nicht mehr zusammenhängend sprechen und war nach 14 Jahren Haft in beiden Beinen gelähmt. Außerdem hatte er Gedächtnisprobleme und ein Prostataleiden entwickelt. In seinen letzten Lebensjahren musste er über eine Ernährungssonde in seiner Nase ernährt werden. Der 66-jährige Mann starb am 27. Januar 2024, zwei Wochen vor dem chinesischen Neujahrsfest, in einem Seniorenheim. Er starb sechs Jahre nach dem Tod seiner Frau, deren schwere gesundheitliche Probleme ebenfalls aus der Verfolgung resultierten.
Es gab auch Fälle, in denen sich der Gesundheitszustand der Praktizierenden aufgrund der jüngsten Schikanen der Polizei plötzlich verschlechterte und sie kurz darauf verstarben. Eine ältere Mutter in Tianjin starb am 10. April 2024, kurz nachdem die örtliche Polizei sie zu Hause schikaniert und gefragt hatte, ob sie immer noch Falun Gong praktiziere und ob sie sich weiterhin um Gerechtigkeit für ihren verstorbenen Sohn einsetzen wolle. Der Sohn war 2018 gestorben, nachdem er während seiner fünfjährigen Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa in eine Geisteskrankheit getrieben worden war.
Es folgt eine Auswahl von Todesfällen im ersten Halbjahr 2024. Die vollständige Liste der 69 verstorbenen Praktizierenden können Sie hier herunterladen (PDF).
Todesfälle im Gewahrsam
56-jährige Frau aus Shandong stirbt nur wenige Tage nachdem sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa ins Gefängnis kam
Eine 56-jährige Frau aus der Stadt Qingdao, Provinz Shandong, starb am 9. Dezember 2023, etwa drei Tage nach ihrer Einlieferung in das Frauengefängnis der Provinz Shandong (in der Hauptstadt Jinan). Dort sollte sie ein Jahr und vier Monate lang im Gefängnis eingesperrt werden.
Xu Haihongs Verurteilung ging auf ihre Verhaftung im Jahr 2022 zurück. Sie war angezeigt worden, weil sie mit Menschen über die Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas gesprochen hatte.
Sie trat in den Hungerstreik, um gegen die willkürliche Verhaftung zu protestieren. Die Polizei ließ sie am 15. Tag ihres Hungerstreiks gegen Kaution frei, als sie sich in einem kritischen Zustand befand. Ihre Familienangehörigen mussten eine Geldstrafe von 13.000 Yuan (etwa 1.846 Euro) zahlen und wurden gewarnt, dass ihr Fall noch nicht abgeschlossen sei.
Die Beamten der Polizeiwache klopften um den 10. September 2023 herum an Xus Tür. Als sie sich weigerte, sie hereinzulassen, zerschlugen sie die Tür und das Schloss. Sie brachten Xu in das Untersuchungsgefängnis Pudong in der Stadt Qingdao und erlaubten ihrer Familie nicht, sie zu besuchen.
Weder die Polizei noch die Haftanstalt informierten Xus Familie über ihre Situation. Im Oktober 2023 erfuhren die Angehörigen, dass sie zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt worden war. Die Familie wurde nie über ihre Anklage, ihren Prozess oder ihre Verurteilung informiert.
Um den 6. Dezember 2023 herum veranlasste die Justizbehörde der Stadt Qingdao Xus Verlegung in das Frauengefängnis der Provinz Shandong. Da sie aufgrund ihres langen Hungerstreiks extrem geschwächt war, wurde sie bei ihrer Ankunft im Gefängnis in das hauseigene Krankenhaus eingeliefert. Sie starb am 9. Dezember 2023 im Gefängniskrankenhaus.
Xus Familie hat sich die Überwachungsvideos aus dem Gefängniskrankenhaus angesehen und nichts entdeckt, was zeigen würde, wie die Wärter Xu foltern. Obwohl das Gefängnis dafür bekannt ist, inhaftierte Falun-Dafa-Praktizierende zu misshandeln, glauben Xus Familienangehörige, dass die Behörden in Qingdao den „schwarzen Peter“ an die Behörden in Jinan weitergegeben haben. Möglicherweise taten sie dies, um die Verantwortung für ihren Tod abzuschieben und es der Familie zu erschweren, nach Jinan (etwa 320 Kilometer entfernt) zu gelangen, um Gerechtigkeit für sie zu suchen.
63-Jährige während 7-jähriger Haft zu Tode gefoltert – wegen ihres Glaubens an Falun Dafa
Mitarbeiter des Frauengefängnisses der Provinz Heilongjiang teilten Guan Hongyans Familie am 6. November 2023 mit, dass Guan an diesem Tag an „einer Krankheit“ gestorben sei. Insidern zufolge erlag sie jedoch den Verletzungen, die sie nach wiederholten Folterungen durch die Wärter und Insassen erlitten hatte.
Der Foltertod von Guan, einer 63-jährigen Einwohnerin der Stadt Qitaihe in der Provinz Heilongjiang, ereignete sich etwa 16 Monate nach Beginn ihrer siebeneinhalbjährigen Haftstrafe, die sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa ableisten sollte.
Während die Einzelheiten von Guans Folterung noch recherchiert werden, wurde sie nach ihrer Aufnahme in das Gefängnis wahrscheinlich zunächst dem Team „Strenges Management“ zugeteilt, das für neu aufgenommene Falun-Dafa-Praktizierende vorgesehen war.
Nach Angaben von Praktizierenden aus dieser Gruppe musste jede von ihnen täglich von 3:30 Uhr bis 22 Uhr auf einem kleinen Hocker sitzen, während sie gezwungen waren, sich in Endlosschleife Anti-Falun-Gong-Videos anzusehen. Es war ihnen nicht erlaubt, miteinander zu sprechen. Diejenigen, die sich beharrlich weigerten, Falun Dafa abzuschwören, wurden beschimpft und brutal verprügelt. Sie durften auch nicht auf die Toilette gehen, woraufhin sich einige in die Hose erleichterten. Die Wärter schränkten auch die Möglichkeit ein, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, und reduzierten ihre Mahlzeiten an den Wochenenden auf zwei pro Tag.
Viele der hier inhaftierten Praktizierenden wurden verletzt und mindestens 32 von ihnen (Guan eingeschlossen) starben im Laufe der Jahre an den Folgen der Folter. Einige Tage nach Guans Tod starb Anfang Januar 2024 auch Li Yuzhen, eine Einwohnerin von Harbin (Hauptstadt der Provinz), während sie eine vierjährige Haftstrafe ableistete.
Todesfälle kurz nach der Haftentlassung
Nach insgesamt über 13 Jahren Haft stirbt 61-Jähriger nur vier Monate nach Freilassung
Als der Pekinger Pan You am 26. November 2023 nach einem Jahr und drei Monaten aus der Haft freigelassen wurde, die er wegen seines Glaubens an Falun Dafa verbüßen musste, war er nicht wiederzuerkennen. Er litt unter heftigen Schweißausbrüchen und Verdauungsbeschwerden aufgrund eines Verlusts an Serumproteinen. Außerdem war er äußerst schwach und konnte kaum laufen.
Die örtlichen Behörden behielten Pang auch nach seiner Entlassung im Auge. Von Zeit zu Zeit schikanierten Beamte der Polizeiwache Pingxifu den ehemaligen Leiter des Stadtplanungsamtes und Geschäftsführer einer Immobiliengesellschaft und beauftragten Personen, die Pang während der einwöchigen „Zwei Sitzungen“ im März 2024 streng überwachen sollten. Bei den „Zwei Sitzungen“ handelt es sich um die jährlichen Tagungen des Nationalen Komitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes und den Nationalen Volkskongress, die am 4. bzw. 5. März begannen. Beide Treffen endeten am 11. März. Das kommunistische Regime ist dafür bekannt, dass es an sensiblen Daten wie diesen die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden verschärft.
Aufgrund der Schikanen verschlechterte sich Pangs Zustand rapide. Er starb am 9. April 2024 im Alter von 61 Jahren. Sein Tod setzte dem jahrzehntelangen Leiden unter dem kommunistischen Regime ein Ende.
Pang war am 27. September 2000 wegen seines Glaubens an Falun Dafa festgenommen und später zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Knapp ein Jahr nach seiner Freilassung kam es am 3. August 2008 zu einer erneuten Verhaftung und einer Verurteilung zu vier Jahren Gefängnis. Seine dritte Freiheitsstrafe erfolgte aufgrund einer Festnahme am 2. Mai 2022. Zwar wurde Pang am Folgetag auf Kaution freigelassen, aber am 28. Juli 2022 bereits erneut eingesperrt. Während der Haft verschlechterte sich sein Zustand, sodass er nach zwei Monaten in das Pekinger Polizeikrankenhaus eingeliefert wurde. Am 3. Juli 2023 erfolgte eine virtuelle Anhörung, an der Pang aus dem Krankenhauszimmer zugeschaltet wurde. Kurze Zeit später wurde er zu einem Jahr und drei Monaten Haft verurteilt.
Während der Haft verschlechterte sich Pangs Zustand weiter. Er litt an Herz- und Niereninsuffizienz sowie starken Ödemen unterhalb des Hüftknochens. Einmal war sein ganzer Körper unterhalb des Brustkorbs angeschwollen. Es stellten sich auch diabetische Erkrankungen ein und aus zwei offenen Stellen an seinen Füßen sickerte Eiter. Pang konnte kaum stehen. Als sein Anwalt ihn besuchte, wurde der Praktizierende in einem Rollstuhl gebracht. Trotz dieses Zustandes verwehrten die Behörden eine Haftverschonung zur ärztlichen Behandlung.
76-Jährige aus der Inneren Mongolei stirbt acht Monate nach dreijähriger gesetzwidriger Haft
Eine 76-jährige Frau aus der Inneren Mongolei starb am 3. Dezember 2023. Dies geschah acht Monate, nachdem sie drei Jahre lang wegen ihres Glaubens an Falun Dafa inhaftiert gewesen war. Sie lebte in der Gemeinde Shaerhure der Stadt Holingol.
Chai Cuirong wurde am 7. April 2020 wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien verhaftet. Sie wurde im Hure Banner Detention Center festgehalten und nach ihrer Verurteilung zu drei Jahren Haft in das Frauengefängnis der Stadt Hohhot verlegt. Die Gefängniswärter folterten sie und unterzogen sie einer intensiven Gehirnwäsche, um sie zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich schnell und sie hatte häufige vaginale Blutungen. Sie wurde im April 2023 entlassen und starb am 3. Dezember desselben Jahres.
Chais Tod setzte der jahrelangen Verfolgung ein Ende, der sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa ausgesetzt war. Vor ihrer letzten Gefängnisstrafe war sie mindestens zehn Mal verhaftet und zweimal zu Zwangsarbeit verurteilt worden. Nach ihrer Festnahme im Jahr 2002 war ihr damals 61-jähriger Mann so erschüttert, dass er einen Schlaganfall erlitt. Er starb kurz darauf, ohne seine Frau, mit der er 37 Jahre verheiratet war, ein letztes Mal gesehen zu haben. Der Neffe des Ehepaars, der bei ihnen lebte und ebenfalls Falun Dafa praktizierte, wurde zweimal verhaftet und jedes Mal, wenn Chai verhaftet wurde, auch beschuldigt. Der Tod seines Onkels traumatisierte ihn noch mehr, und er starb im Jahr 2003.
Todesfälle nach Schikanen
Sohn stirbt nach psychischer Erkrankung im Gefängnis, Mutter klagt gegen Täter und stirbt 2024 nach Polizeischikane
Eine ältere Frau aus dem Bezirk Jinghai in Tianjin starb am 10. April 2024, kurz nachdem die Ortspolizei sie zu Hause schikaniert und mit Fragen unter Druck gesetzt hatte. Die Beamten wollten wissen, ob sie noch Falun Dafa praktiziere und ob sie weiterhin Gerechtigkeit für ihren verstorbenen Sohn anstrebe. Ihr Sohn hatte während seiner fünfjährigen Haftstrafe aufgrund von Zwangsmedikation eine Psychose entwickelt und war 2018 gestorben.
Liu Xiufens Sohn Ren Dongsheng wurde am 8. März 2006 festgenommen und zu fünf Jahren Haft im Gefängnis Binhai verurteilt. Die Wärter dort folterten ihn regelmäßig und verabreichten ihm unbekannte Medikamente. Das Gefängnis verweigerte ihm in den letzten acht Monaten seiner Haftzeit Besuche seiner Familie. Auf Lius Protest hin zeigte das Gefängnis ihr einen Videoclip ihres Sohnes. Er wirkte ruhelos und verhielt sich nicht normal. Am 7. März 2011 sollte er freigelassen werden, wurde aber noch am selben Tag in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und dort eine weitere Woche festgehalten. Als Liu kam, um ihren Sohn abzuholen, war sie erschüttert von seinem Anblick: vor ihr stand ein psychotischer Mann.
Für Liu brach eine Welt zusammen. Zu dieser Zeit saß ihre Schwiegertochter Zhang noch eine siebenjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa ab.
Rens psychotischer Zustand blieb unverändert. Die meiste Zeit litt er unter Halluzinationen. Bei jedem Gewitter stellte er sich in den Regen und heulte. Außerdem rannte er häufig mitten in der Nacht weg und kehrte erst nach einigen Tagen zurück. Wenn er zurückkam, war er völlig verdreckt und verstört.
Wenn jemand ganz beiläufig die Polizei erwähnte, reagierte er panisch und raunte vor sich hin: „Ich muss wegrennen, sonst kriegen sie mich.“ Dann flüchtete er aus der Wohnung und blieb einige Tage lang weg. Oft wachte er auch aus Albträumen auf und schrie: „Vor euch habe ich keine Angst!“
In den seltenen Momenten, in denen er bei klarem Verstand war, sagte er: „Die Gefängniswärter und Häftlinge drohten mir, mich zu Tode zu prügeln, wenn ich meinem Glauben nicht abschwöre.“
Am 11. Februar 2016 wurde seine Frau Zhang aus der Haft entlassen. Seine Frau und seine Mutter stellten zusammen Ermittlungen an und es gelang ihnen, die acht Gefängniswärter ausfindig zu machen, die hauptsächlich für die Folterung und Medikamentenverabreichung an Ren verantwortlich waren, was schließlich zu seinem psychischen Zusammenbruch geführt hatte.
Sie erstatteten bei verschiedenen zuständigen Behörden Anzeige gegen die Täter, jedoch ohne Erfolg. Zhang wurde deswegen sogar 35 Tage lang inhaftiert. Im Jahr 2017 reichte Liu ihre Klageschrift beim Mittleren Gericht 1 von Tianjin und beim Obersten Gericht von Tianjin ein, aber ihre Klage wurde mit der Begründung abgewiesen, dass die zweijährige Verjährungsfrist bereits abgelaufen sei.
Ren starb am 12. September 2018 um 2 Uhr morgens, zwei Wochen vor dem Mittherbstfest, einem der wichtigsten Feiertage in China. Auch nach seinem Tod schikanierten die örtlichen Behörden seine Frau und seine Mutter weiter.
Die wiederholten Schikanen beeinträchtigten Lius Gesundheit und sie wurde bettlägerig. Aber die Polizei verschonte sie trotzdem nicht. Eines Tages brachen sie bei ihr ein, um sie mit einer Befragung zu schikanieren. Kurz danach verstarb sie, am 10. April 2024.
Architektin stirbt im Alter von 60 Jahren nach wiederholten Polizeischikanen
Eine 60-jährige Einwohnerin der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong starb am 23. Mai 2024, nachdem sie jahrelang von der Polizei wegen ihres Glaubens an Falun Dafa schikaniert worden war.
Chen Yanping, Inhaberin eines Architekturbüros, verdankt es Falun Dafa, dass sie ihre angeborene Leberzyste (mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen der Leber) gut unter Kontrolle halten konnte. Nach wiederholten Schikanen der Polizei wegen ihres Glaubens erlitt sie jedoch einen Rückfall und entwickelte wieder Symptome. Sie erholte sich nie mehr und ist kürzlich verstorben.
Nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 untersagte die Polizei Chen Reisen ins Ausland und erlaubte ihr nicht einmal, das nahegelegene Hongkong zu besuchen. Die Polizei überwachte Chen sehr streng. Mehrmals war sie im Begriff, ein Flugzeug für eine Inlandsreise zu besteigen, als die Polizei sie anrief und wissen wollte, wohin sie reisen wolle. Um weiteren Schikanen zu entgehen, fuhr sie deshalb oft lange Strecken mit dem Auto statt zu fliegen.
Die polizeilichen Schikanen gegen Chen verschärften sich im Jahr 2023, nachdem die örtliche Polizeistation in Wushan herausgefunden hatte, dass sie einen Artikel des Begründers von Falun Dafa auf WeChat (einer Plattform für soziale Medien) veröffentlicht hatte. Die Polizei tauchte bei ihr zu Hause auf und überprüfte gegen ihren Willen ihr Mobiltelefon und ihre WeChat-Postings. Sie verhörten sie in ihrer Wohnung und beschlagnahmten ein Porträt des Begründers von Falun Dafa und mehrere Kunstwerke mit Falun-Dafa-Botschaften.
Ende November 2023 klopfte eines Tages die Polizei an Chens Tür. Als niemand antwortete, fragten sie ihre Nachbarin, ob sie zu Hause sei und bei wem sie wohne. Kurz nach 20.00 Uhr verließ Chen an diesem Abend das Haus, um etwas aus ihrem Auto zu holen. Auf dem Weg zur Garage begegnete sie vier Polizeibeamten. Diese erkannten nicht sofort, dass es Chen war, aber Chen war sofort klar, dass die Polizeibeamten hinter ihr her waren. Anstatt in ihre Wohnung zurückzukehren, fuhr sie sofort weg. Sie hatte weder ihr Telefon noch Geld dabei. Es gelang ihr, eine vorübergehende Bleibe zu finden, so dass sie eine Zeit lang von zu Hause wegblieb, um nicht verhaftet zu werden.
Ab Februar 2024 bekam Chen Schwierigkeiten beim Gehen und ihre Füße schwollen an. Die Schwellung breitete sich allmählich auf ihre Beine aus, sie nahm stark an Gewicht zu und ihr Taillenumfang nahm zu. Das erhöhte Gewicht drückte auf die Unterschenkel und behinderte den Blutfluss in den Venen, wodurch sich das Ödem der Beine weiter verschlimmerte. Allmählich drückten ihre Bauchorgane gegen das Zwerchfell und dann gegen das Herz, das heftig zu klopfen begann. Auch der Magen wurde zusammengedrückt und sie verlor ihren Appetit.
Obwohl sie nur sehr wenig aß, nahm Chen in drei Monaten fast 70 Pfund zu. Sie fühlte sich in jeder Position unwohl, egal ob sie stand, saß oder lag.
Während Chen unter einem Rückfall ihrer Leberzyste litt, wurde sie von den Beamten der Polizeistation Wushan ständig überwacht. Als sie am 4. April 2024 jemanden per Facetime kontaktierte, tauchten zwei Beamte auf. Sie verlangten von ihr, Facetime nicht mehr zu benutzen und löschten die App gewaltsam von ihrem Telefon.
Später musste Chen ins Krankenhaus gebracht werden. Sie sagte ihrer Familie und dem medizinischen Personal mehrmals, dass sich ihr Gesundheitszustand nicht so schnell verschlechtert hätte, wenn sie nicht im November 2023 gezwungen worden wäre, von zu Hause wegzuziehen. Trotz ihres Leidens blieb sie ruhig und fröhlich. Am 12. Mai, dem Tag der Krankenschwestern, schenkte sie ihren Pflegern sogar einen Blumen- und einen Obstkorb. Es ist nicht ganz klar, ob sie am 23. Mai im Krankenhaus oder zu Hause starb.
In Gewahrsam gefoltert, Jahre später gestorben
Bis zum Wahnsinn gefoltert – Praktizierende stirbt nach sieben Jahren Leiden
Xing Anmei aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning erlitt während ihrer Haftstrafe einen Nervenzusammenbruch aufgrund von Folter und unfreiwilliger Verabreichung von Medikamenten. Sie war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Xing litt danach sieben Jahre lang an einer schlechten Gesundheit und verstarb am 22. Februar 2024 im Alter von 67 Jahren.
Xings letzte Verhaftung erfolgte am 14. April 2016, als sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in einem Lokal frühstückte. Die Polizei gab bekannt, dass die Familie ins Visier geraten war, weil sie eine Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Diktator Jiang Zemin eingereicht hatte. Dieser hatte die Verfolgung von Falun Dafa eingeleitet, die zu ihren früheren Verhaftungen geführt hatte.
Der Sohn des Paares wurde einen Monat später freigelassen. Auch seine Schwester wurde gegen Kaution freigelassen und am selben Tag unter Hausarrest gestellt. Die junge Frau berichtete, ihr Bruder habe gehumpelt und sei benommen gewesen, als sie beide nach Hause kamen. Er habe ihr erzählt, dass die Polizei ihn geschlagen habe. Eine Zeit lang traute er sich danach nicht mehr, das Haus zu verlassen.
Xing wurde am 23. Februar 2017 zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 700 Euro) verurteilt. Vier Tage später wurde ihre Tochter zu einem Jahr Bewährung und einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (etwa 280 Euro) verurteilt. Ihr Mann bekam eine Strafe von zweieinhalb Jahren Gefängnis und eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1400 Euro).
Xing wurde im Untersuchungsgefängnis der Stadt Shenyang in Einzelhaft gehalten, gefoltert und regelmäßig mit giftigen Drogen zwangsernährt. Nachdem ihr durch Prügel die Zähne ausgeschlagen worden waren, hatte sie Schluckbeschwerden und litt unter Schwindel, Müdigkeit, Herzklopfen und Übelkeit. Trotz ihres Zustands fesselten die Wärter sie und ketteten ihre linke Hand an einen Ring im Boden. Sie nahmen die Fesseln auch nicht ab, wenn sie auf die Toilette musste. Ein anderes Mal setzten sich zwei Häftlinge auf ihre Beine, während zwei andere ihr die Arme auf den Rücken drehten, so dass sie ihre linke Schulter und ihren linken Arm schwer verletzten.
Als Xing am 14. April 2017 freigelassen wurde, war sie nicht mehr sie selbst. Sie hatte große Angst und konnte ihre Familie nicht erkennen, nicht einmal ihre eigenen Kinder. Sie rannte Tag und Nacht umher, schrie, schlug Leute und warf Dinge aus dem Fenster. Gelegentlich sagte sie: „Falun-Dafa-Praktizierende wurden jeden Tag zwangsweise mit Drogen gefüttert.“ Nachdem sie sieben Jahre lang mit schlechter Gesundheit gekämpft hatte, starb sie am 22. Februar 2024.
Einst von Polizei angeschossen und 14 Jahre in Haft – 66-Jähriger stirbt als Pflegefall
Ein 66-jähriger Mann in der Stadt Mishan, Provinz Heilongjiang starb am 27. Januar 2024, zwei Wochen vor dem chinesischen Neujahrsfest, in einem Seniorenzentrum. Jiang Honglu starb sechs Jahre nachdem seine Frau, Yuan Shuzhi, am 4. April 2018 im Alter von 60 Jahren verstorben war.
Jiang, der früher bei der Autobahnverwaltung der Stadt Mishan arbeitete, wurde im Dezember 1999 zu einem Jahr und drei Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Als er 2002 mit Menschen über Falun Dafa sprach, verfolgte ihn ein Beamter, schoss ihm ins Bein und trat ihm gegen den Kopf. Später wurde er zu 14 Jahren Haft verurteilt. Infolge der Folterungen im Gefängnis waren seine Beine gelähmt, er konnte nicht mehr zusammenhängend sprechen, hatte ein schlechtes Gedächtnis und litt an einer Prostataerkrankung. In seinen letzten Jahren benötigte er eine nasale Ernährungssonde.
Auch seine Frau Yuan wurde wiederholt verhaftet und gefoltert, weil sie Falun Dafa praktizierte. Der psychische Druck durch die Verfolgung wirkte sich auf ihre Gesundheit aus. Sie bekam Diabetes und litt unter starken Schwellungen in den Beinen, was schließlich dazu führte, dass beide Beine amputiert werden mussten. Ihr Zustand verschlechterte sich nach der Operation weiter und sie starb am 4. April 2018, kurz nachdem sie 60 Jahre alt geworden war.
Der Sohn des Paares war mit 39 Jahren durch die jahrelange Verfolgung seiner Eltern so traumatisiert, dass er sich zurückzog und sich weigerte, soziale Kontakte zu unterhalten. Die meiste Zeit verbrachte er in seinem Zimmer.
Schlechter Gesundheitszustand einer Frau mit psychischer Störung nach zweiter Haftstrafe – vier Jahre später ist sie tot
Eine 78-jährige Frau in der Stadt Tangshan, Provinz Hebei starb am 10. April 2024, weniger als vier Jahre nachdem sie ihre zweite Gefängnisstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verbüßt hatte.
Zhang Yueqin und ihr Mann He Yixing, ebenfalls ein Falun-Dafa-Praktizierender, wurden beide am 19. April 2017 verhaftet und am 21. November desselben Jahres zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Nachdem ihre Berufung abgelehnt worden war, wurde Zhang Anfang April 2018 in das Frauengefängnis der Provinz Hebei in der Hauptstadt Shijiazhuang eingeliefert. He wurde einige Tage später in das Gefängnis Jidong in der Stadt Tangshan eingeliefert. Während ihrer Haftstrafe behielten die Behörden über 100.000 Yuan (ca. 14.200 Euro) von Zhangs Rente ein.
Während Zhangs Haftstrafe wurde sie so misshandelt, dass sie eine psychische Störung bekam und sich ihr Gesundheitszustand verschlechterte. Im Oktober 2020 wurde sie freigelassen. Als sie ihrer Familie erzählte, was sie erlitten hatte, zitterten ihre Beine unkontrolliert und es fiel ihr schwer, ihre Rede zu organisieren. Sie erzählte ihrer Familie, dass die Wärter ihr unbekannte Medikamente ins Essen gemischt hätten. In den nächsten Jahren kämpfte sie mit einer sich verschlechternden psychischen Gesundheit. Sie hatte auch Schwierigkeiten beim Essen und musste sich oft übergeben. Außerdem hatte sie Durchfall, was zu einem erheblichen Gewichtsverlust führte. Sie starb am 10. April 2024.
Vor Zhangs letzter Gefängnisstrafe wurde sie, eine Rentnerin aus der Fleischfabrik der Stadt Tangshan, wiederholt festgenommen und eingesperrt. Sie war im Januar 2009 bereits zu fünf Jahren Haft verurteilt und im Gefängnis brutal gefoltert worden.
67-Jährige stirbt nach jahrelanger Invalidität infolge von Misshandlungen
Sun Suyun, eine Friseurin in der Stadt Haicheng, Provinz Liaoning, starb am 26. September 2023, nachdem sie ein Jahrzehnt lang bettlägerig und arbeitsunfähig war.
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Sun wurde am 4. August 2010 verhaftet und später zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Frauengefängnis der Provinz Liaoning war sie verschiedenen Formen von Misshandlung ausgesetzt und danach schwer krank und arbeitsunfähig. Sie wurde am 11. März 2013 vorzeitig freigelassen, geriet jedoch im Laufe des folgenden Jahrzehnts mehrmals in einen kritischen Zustand. Die Ärzte hatten bei ihr einen Schlaganfall, Myokardischämie, Diabetes und eine Herzschwäche diagnostiziert. Sie spürte so starke Schmerzen auf einer Seite ihres Körpers, dass sie sich kaum traute, sich zu bewegen.
Suns Mann, ebenfalls Friseur, war durch ihre Inhaftierung so traumatisiert, dass sich seine Gesundheit ebenfalls verschlechterte. Da beide nicht mehr arbeiten konnten, waren sie auf das dürftige Einkommen ihres Sohnes angewiesen, um über die Runden zu kommen. Die finanziellen Schwierigkeiten verschlimmerten ihren Gesundheitszustand weiter. Sun erlag schließlich im Alter von 67 Jahren ihren Krankheiten.
1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org