Stellungnahme zur Darstellung von Falun Gong im „ZDF Magazin Royale“

27.02.2025 Propaganda

Die Sendung „ZDF Magazin Royale“ vom 14. Februar 2025, moderiert von Jan Böhmermann, trägt mit ihrer diffamierenden Darstellung von Falun Gong und der Tanzkompanie Shen Yun dazu bei, gegenüber der Verfolgung in China ein Klima der Gleichgültigkeit zu schaffen. Indem sie Falun Gong als „Psychosekte“ mit angeblich rechtsextremen Tendenzen brandmarkt und die Verfolgung durch das chinesische Regime relativiert, führt die Sendung dazu, dass Menschen wegsehen, sich nicht mehr mit systematischer Unterdrückung, Inhaftierung, Folter und Organraub in China auseinandersetzen.

Falun Gong – auch Falun Dafa genannt – ist eine Meditationspraxis für Körper und Geist mit den Leitprinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Sie ist tief in der chinesischen Tradition verwurzelt und dient der Selbstverbesserung. 

Shen Yun wurde von Falun-Gong-Praktizierenden vor dem Hintergrund der brutalen Verfolgung von Millionen Menschen in China gegründet. Das Ensemble hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traditionelle chinesische Kultur wiederzubeleben. Unter den rund 20 Stücken einer Aufführung sind auch einige Tanznummern, die das moderne China, die Verfolgung von Falun Gong und den friedlichen Widerstand dagegen darstellen.

Der Deutsche Falun Dafa Verein ist der Veranstalter von Shen Yun in Deutschland und lädt das in den USA ansässige Ensemble auf ihrer jährlichen Welttournee nach Deutschland ein. 

Im Folgenden nehmen wir Stellung zu Aussagen in der Sendung des „ZDF Magazin Royale“. Mehrere Medien haben bereits das Narrativ des „ZDF Magazin Royale“ übernommen und sich damit zu unwissenden Multiplikatoren der Falschinformationen gemacht, welche die Kommunistische Partei Chinas im Rahmen ihrer eskalierenden globalen Kampagne streut, um Shen Yun zu verbieten und Falun Gong weltweit zu eliminieren (siehe hierzu auch The Diplomat: Leaked CCP Files Expose Global Crackdown on Dissent).

Die wesentlichen Punkte fassen wir zunächst stichpunktartig zusammen, um den Lesern einen schnellen Überblick zu ermöglichen, bevor wir sie im Folgenden detailliert erläutern.

Fragwürdige Quelle 

  • Jan Böhmermann thematisiert Shen Yun im „ZDF Magazin Royale“ und stützt seine Kritik maßgeblich auf eine Artikel-Reihe der New York Times (NYT). 

  • Die NYT pflegt dokumentierte Verbindungen zu chinesischen Staatsmedien, etwa durch die Veröffentlichung bezahlter Beilagen mit propagandistischen Inhalten über Jahre hinweg. 

  • Ihre Artikel über Shen Yun stützen sich auf wenige, nicht unabhängig verifizierte Quellen. Eine zentrale Quelle revidierte ihre Aussagen nach einer Reise nach Peking.

Selektive Berichterstattung im „ZDF Magazin Royale“

  • Herr Böhmermann berücksichtigte weder unsere ausführlichen Antworten auf seinen Fragenkatalog noch öffentlich zugängliche Stellungnahmen.

Unterstellung nationalsozialistischer Symbolik und Ideologie 

  • Das Falun-Emblem mit einem Swastika-Symbol in der Mitte, das seit Urzeiten in asiatischen Kulturen als Glücks- und Heilszeichen bekannt ist, wurde in der Sendung auf eine Weise dargestellt, die es mit nationalsozialistischer Ideologie in Verbindung bringt. 

  • Shen Yun wurde durch eine Bildmontage mit einem Hakenkreuz diffamierend mit rechtsextremer Ideologie verknüpft.

Durchgehende Verwendung des Begriffs „Psychosekte“

  • Durch die einseitige und unkommentierte Verwendung des Begriffs „Psychosekte“ wird das öffentliche Bild von Falun Gong manipuliert. Die Assoziation mit psychischen Störungen und destruktiven Gruppen ist irreführend und diskriminierend. 

  • Die Kommunistische Partei Chinas nutzt den Begriff Sekte, um ihre Menschenrechtsberbrechen zu legitimieren. 

Vorwurf des Rassismus 

  • Zitate wurden aus dem Kontext gerissen und verzerren die Position von Shen Yun und Falun Gong. 

  • Falun Gong steht für kulturelle Vielfalt und universelle spirituelle Werte.

Vorwurf der Homophobie

  • Falun Gong vertritt traditionelle Werte und heißt alle Menschen willkommen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.

Vorwurf der Ausbeutung 

  • Shen Yun hält strikt alle gesetzlichen Vorgaben zur Jugendarbeit ein. 

  • Die weit überwiegende Mehrheit der Tänzer sind Erwachsene; jugendliche Praktikanten werden durch Stipendien gefördert.

Unkritische Weiterverbreitung von Böhmermanns Narrativ

  • Zahlreiche deutschsprachige Medien haben Böhmermanns Darstellung ungeprüft übernommen, ohne die Thematik differenziert oder im Kontext darzustellen.

Relativierung der Verfolgung von Falun Gong

  • Falun-Gong-Anhänger erfahren in China systematische Verfolgung. 

  • Böhmermanns Aussage „Verfolgten sind nicht unbedingt die Guten” relativiert diese Tatsache unsachgemäß.

Das „ZDF Magazin Royale“ bewirbt sich als provokante Sendung mit journalistischem Anspruch – in diesem Fall jedoch fehlt die fundierte Recherche als Grundlage.

Dass sich Herr Böhmermann in seiner Sendung mit Shen Yun beschäftigt, ist an sich nicht verwunderlich: Die Tanzkompanie tourt derzeit mit acht gleich großen Ensembles weltweit und plant in dieser Saison über 800 Aufführungen – ein außergewöhnliches Unterfangen, das in der internationalen Kunstszene herausragt. 

 

Fragwürdige Quelle

In der Folge des „ZDF Magazin Royale“ vom 14. Februar 2025 stützt Jan Böhmermann seine Kritik an Shen Yun maßgeblich auf Artikel der NYT, die das Ensemble und seine Verbindung zu Falun Gong kritisch darstellen. Dabei übernimmt er die Darstellung der NYT ohne erkennbare eigene Prüfung oder die Einbindung weiterer Perspektiven.

Die NYT unterhielt über Jahre dokumentierte Verbindungen zu chinesischen Staatsmedien, etwa durch die Veröffentlichung bezahlter Beilagen namens „China Watch“, produziert von der staatlichen Zeitung China Daily. Diese Beilagen, die Chinas Politik und Kultur positiv hervorheben, wurden als Werbeanzeigen deklariert, aber nach öffentlichem Druck eingestellt.

Laut einer Untersuchung des US-Justizministeriums zahlte China Daily zwischen 2016 und 2020 etwa 19 Millionen Dollar an US-Medien, darunter die NYT, für derartige Inhalte – eine Praxis, die legal ist, jedoch von Kritikern als Verbreitung staatlicher Propaganda gewertet wird. Ähnliches gilt für andere westliche Medien wie die Süddeutsche Zeitung, die diese Kooperationen nach Hinweisen von Instituten wie MERICS und GPPI auf ihre Glaubwürdigkeit hin beendeten.

Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass die NYT-Berichterstattung über Shen Yun fragwürdig ist:

Sie stützt sich auf Aussagen einer kleinen Gruppe unzufriedener Personen, ohne diese durch stichhaltige Beweise zu untermauern. Die Artikel enthalten nachweisbare Ungenauigkeiten und verschweigen Interessenkonflikte der Interviewpartner – einschließlich deren Verbindungen zur chinesischen Regierung. Besonders auffällig: Eine ehemalige Tänzerin von Shen Yun, die zentrale Quelle der NYT, die ihre Verbindung zur Beijing Dance Academy selbst auf Facebook offengelegt hat, änderte ihre Haltung zu Shen Yun komplett nach einer Einladung nach Peking.

Zudem fallen Zeitpunkt und Tonfall der NYT-Artikel mit einer eskalierenden globalen Kampagne führender chinesischer Beamter zusammen, die darauf abzielt, Shen Yun zu verbieten und Falun Gong weltweit zu eliminieren.

Auf eine ausführliche Analyse der Berichterstattung der New York Times zu Falun Gong und Shen Yun sei hier verwiesen.

 

Selektive Berichterstattung im „ZDF Magazin Royale“

Das „ZDF Magazin Royale“ wird von einem öffentlich-rechtlichen Sender ausgestrahlt, der gemeinhin für journalistische Seriosität steht. Auch wenn das Format Satire ist, könnte die ZDF-Verbindung den Eindruck erwecken, die Sendung basiere auf gründlicher Recherche.

Gerade der Fall von Shen Yun zeigt jedoch, dass Herr Böhmermann äußerst selektiv vorgegangen ist – insbesondere, da er die Antworten des Deutschen Falun Dafa Vereins als Veranstalter der Shen Yun Tournee vollständig ignorierte.

Zwar hatte das Team von Herrn Böhmermann einen umfangreichen Fragenkatalog inklusive Rückfragen an den Deutschen Falun Dafa Verein und andere Beteiligte   geschickt – und auch detaillierte Antworten darauf erhalten. Doch keine dieser Antworten fand schließlich Eingang in die Sendung. Dies legt die Annahme nahe, dass es Herrn Böhmermann von Beginn an nicht um eine ausgewogene Darstellung der Thematik gegangen ist.

 

Unterstellung nationalsozialistischer Symbolik und Ideologie

Das Falun-Emblem, das Symbol der spirituellen Praxis Falun Gong, weist in seiner Mitte ein Swastika-Zeichen auf. Das Falun wurde bewusst durch eine Bildmontage neben ein Hakenkreuz gesetzt. Auf diese Weise wird Falun Gong diffamierend mit politischen Ideologien wie dem Nationalsozialismus verknüpft.

Das Swastika-Zeichen ist seit Jahrtausenden in asiatischen Kulturen als Glücks- und Heilszeichen bekannt. Zudem wurde ignoriert, dass deutsche Gerichte bereits 2004 eindeutig festgestellt haben, dass das Falun-Symbol keinerlei Verbindung zum Nationalsozialismus aufweist und die Werte von Falun Gong – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – im krassen Gegensatz zu einer unterstellten rassistischen Ideologie stehen.

Falun Gong wird weltweit praktiziert und verfolgt in keinem Land parteipolitische Ziele. So erfährt Falun Gong in Deutschland hinsichtlich der Menschenrechtsarbeit gegen die Verfolgung in China - anders als in der Sendung suggeriert - auch überparteiliche und behördliche Unterstützung. Verwiesen sei auf die Meldung vom Auswärtigen Amt, das Unterstützungsschreiben vom Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe, und die Unterstützungsschreiben von mehreren Bundestagsabgeordneten anlässlich des 25. Jahrestags der Verfolgung von Falun Gong (Teil 1, 2, 3).

 

Durchgehende Verwendung des Begriffs Psychosekte

Durch die unangebrachte und unkommentierte Verwendung des Begriffs „Psychosekte“ wird das öffentliche Bild von Falun Gong manipuliert. Die Assoziation mit psychischen Störungen und destruktiven Gruppen ist irreführend und diskriminierend. Wie in dem Antwortschreiben auf den Fragenkatalog im Vorfeld der Sendung ausgeführt, liegt dem darin zitierten Urteil ein religionswissenschaftlich geprägter Sektenbegriff zugrunde, der nicht der negativen Bedeutung im allgemeinen Sprachgebrauch entspricht. Daher wird Falun Gong von Fachleuten auch nicht so bezeichnet. 

Im allgemeinen Sprachgebrauch aber ist die Bezeichnung „Sekte“ höchst negativ behaftet.

Laut Pulitzerpreisträger Ian Johnson entspricht Falun Gong nicht den gängigen Definitionen einer Sekte: „Seine Mitglieder heiraten außerhalb der Gruppe, haben Freunde außerhalb der Gruppe, haben normale Jobs, leben nicht isoliert von der Gesellschaft, glauben nicht, dass das Ende der Welt unmittelbar bevorsteht, und geben der Organisation keine nennenswerten Geldbeträge … es befürwortet keinerlei Gewalt und ist im Kern eine unpolitische, nach innen gerichtete Disziplin, die darauf abzielt, sich selbst geistig zu reinigen und die eigene Gesundheit zu verbessern.“ (Ian Johnson: Wild Grass: Three Portraits of Change in Modern China. NY: Vintage, New York 2005, ISBN 0-375-71919-9.)

Tatsache ist, dass der Begriff „Sekte" als verbaler Schlagstock vom chinesischen Regime genutzt wird, um die widerrechtliche Verfolgung von Falun Gong zu legitimieren. Als der damalige Staatspräsident Jiang Zemin im Jahre 1999 drei Monate nach Beginn der Verfolgung Paris besuchte, bezeichnete er dort erstmals Falun Gong als „Evil Cult”. Viele westliche Medien haben damals diese verleumderische Propaganda-Bezeichnung unreflektiert als „Sekte” übernommen. Aus dieser Zeit stammt das zitierte Urteil.

Das Auswärtige Amt spricht seit Jahren von der „spirituellen Meditationsbewegung Falun Gong”. 

 

Vorwurf des Rassismus

Ebenfalls wurde Shen Yun und Falun Gong Rassismus vorgeworfen – ein Vorwurf, der den Kern der Gemeinschaft verfehlt. Falun Gong basiert auf traditionellen chinesischen Werten und einem Glauben an das Göttliche, der die kulturelle Vielfalt der Menschheit als Ausdruck unterschiedlicher himmlischer Ursprünge würdigt. Weltweit spiegelt sich diese Offenheit in der Diversität der Gemeinschaft wider. Herr Böhmermann stützt seine Anschuldigung auf ein aus dem Kontext gerissenes Zitat, während die Lehre von Falun Gong das Gegenteil nahelegen.

Herr Li Hongzhi erläutert dies beispielsweise so: „Im Auftrag des Schöpfers haben die Gottheiten Menschen erschaffen. Unterschiedliche Gottheiten sollten unterschiedlich aussehende Menschen nach ihrem Ebenbild erschaffen. So sind unterschiedliche Rassen, also die weiße, die gelbe, die schwarze und so weiter entstanden. Sie sehen zwar äußerlich anders aus, haben jedoch ihr substanzielles Leben vom Schöpfer bekommen, und deshalb teilen sie die gleichen Werte.” (Li Hongzhi, 20.01.2023, „Warum gibt es die Menschheit?”).

 

Vorwurf der Homophobie

Ein weiterer Vorwurf gegen Falun Gong lautet Homophobie. Das Grundlagenwerk Zhuan Falun, das sich an Praktizierende richtet, behandelt Homosexualität nur beiläufig und stellt sie in den Kontext traditioneller Werte, neben Themen wie moralischer Disziplin oder materiellem Streben.

Der Investigativjournalist Ethan Gutmann, der einst für den Friedensnobelpreis nominiert war, erklärte vor dem US-Kongress, dass die Lehre von Falun Gong hierzu im Wesentlichen jenen des traditionellen Christentums, Judentums, Islams oder Buddhismus gleichen.

Falun Gong vertritt eine traditionelle Sichtweise, ähnlich dem Buddhismus oder Christentum, und betont, dass sexuelle Beziehungen im Rahmen einer monogamen, heterosexuellen Ehe stattfinden sollten.

Gleichzeitig ist jeder Mensch willkommen – unabhängig von Herkunft, Glauben oder sexueller Orientierung - Falun Gong zu lernen und zu praktizieren. Niemandem werden Ansichten aufgezwungen, unabhängig davon, ob sie Falun Gong praktizieren oder nicht. Im Gegenteil respektiert Falun Gong im Geist von Mitgefühl und Toleranz die Freiheit jedes Einzelnen, seinen Lebensstil selbst zu wählen.

 

Vorwurf der Ausbeutung 

Die New York Times stellt Shen Yun als kontrollierend dar, indem sie mehrere vermeintlich restriktive Richtlinien hervorhebt, die in US-amerikanischen Bildungseinrichtungen jedoch üblich sind. Jan Böhmermann greift diese Darstellung im „ZDF Magazin Royale“ auf und relativiert die Stellungnahme von Shen Yun, die wir hier wie folgt zitieren:

„85 Prozent der Mitglieder unserer acht Shen-Yun-Ensembles sind Erwachsene, die übrigen Plätze sind für talentierte Jugendliche reserviert. Darüber hinaus treten Studenten im Rahmen eines vom Bildungsministerium des Staates New York genehmigten Lehrplans bei Shen Yun auf.” [...] „Alle Schüler erhalten ein Vollstipendium, das auch Unterkunft und Verpflegung umfasst, in Höhe von rund 50.000 US-Dollar pro Jahr. Während der Tournee werden alle Kosten übernommen, einschließlich Unterkunft in erstklassigen Hotels, Verpflegung und sogar die meisten Freizeitaktivitäten. Für aufstrebende junge Künstler, die nach einer Möglichkeit suchen, Weltklasseniveau zu erreichen und Teil einer sinnstiftenden Glaubensgemeinschaft zu sein, ist eine Tournee mit Shen Yun die Chance ihres Lebens.”

Als Veranstalter der Deutschlandtournee ergänzen wir: Der Einsatz minderjähriger Künstler wird mit den zuständigen Behörden abgestimmt und erfüllt alle gesetzlichen Auflagen. Bei der diesjährigen Tournee in Deutschland sind 1-3 minderjährige Künstler mit den verschiedenen Gruppen unterwegs und ordnungsgemäß gemäß Jugendarbeitschutzgesetz angemeldet und genehmigt. Dies geschieht zusätzlich zu den „Child Performer Permits”, die in New York inklusive Gesundheitsnachweisen vorab eingeholt werden. Damit steht Shen Yun für Förderung, nicht für Ausbeutung.

 

Unkritische Weiterverbreitung von Böhmermanns Narrativ

Eine Sendung wie das „ZDF Magazin Royale“, die sich auf bestehende Artikel (z.B. der New York Times) stützt und eine klare narrative Linie vorgibt, wird von anderen Medien oft unkritisch übernommen, wie wir im Nachgang zur Ausstrahlung der Sendung erleben.

Statt Primärquellen oder die Antworten der Veranstalter oder die offiziellen Stellungnahmen von Shen Yun zu faktischen Falschbehauptungen zu prüfen, wurde die vorgefertigte Geschichte verbreitet – vor allem, nachdem sie durch Böhmermanns Bekanntheit viral gegangen war.

Die Kombination aus Böhmermanns Prominenz, dem Ansehen des ZDF als Plattform der Sendung und als Teil dessen Namens, und der Bequemlichkeit eines einfachen Narrativs zeigt eine Schwäche im deutschen Journalismus: die Tendenz, auf vorgefertigte Geschichten zurückzugreifen, anstatt selbst zu recherchieren und kritisch zu hinterfragen. Gerade ein Thema wie Shen Yun ist jedoch weitaus komplexer, als es Böhmermanns Satire suggeriert. 

Relativierung der Verfolgung von Falun Gong

Seit über 25 Jahren erfährt Falun Gong systematische Verfolgung durch das chinesische Regime, mit dokumentierten Fällen von Folter und Tod. Im „ZDF Magazin Royale“ relativiert Jan Böhmermann diese Realität mit der wiederholten Aussage, „die Verfolgten seien nicht unbedingt die Guten“.

Dabei gründet sich Falun Gong auf die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – Werte, die über kulturelle Grenzen hinweg als ethische Leitlinien anerkannt sind. Es sind diese Werte, die den Falun-Gong-Praktizierenden in China die Kraft und den Glauben gegeben haben, 25 Jahren brutaler Verfolgung in friedfertiger Weise standzuhalten.

Wenn diese Werte nicht zur Orientierung dienen, „wer die Guten und wer die Bösen sind“, welche dann?

Böhmermanns Darstellung von Shen Yun als Propaganda einer „Psycho-Sekte” (Falun Gong) fügt sich in ein einfaches, griffiges Narrativ: eine bunte Tanzshow mit einer dunklen, problematischen Seite. Solche Geschichten sind für Medien attraktiv, da sie Emotionen wecken und Diskussionen anregen. Dabei werden die Verfolgung von Falun Gong in China sowie die künstlerische Intention und das hochkarätige Niveau der Veranstaltung zugunsten einer reißerischen Schlagzeile ausgeblendet.

 

Fazit

Die Berichterstattung vieler deutschsprachiger Medien über Shen Yun und Falun Gong stützt sich auf die „ZDF Magazin Royale“-Sendung von Jan Böhmermann, die wiederum auf fragwürdige Artikel der New York Times zurückgreift. 

Dabei sind die wesentlichen Kritikpunkte: 

  • Die New York Times stützt sich auf wenige, unzuverlässige Quellen mit teils offengelegten Verbindungen zur chinesischen Regierung, ignoriert unsere ausführlichen Stellungnahmen und verbreitet Ungenauigkeiten. 

  • Böhmermann übernimmt dieses Narrativ unkritisch, ergänzt es durch eine unterstellte Nähe zum Nationalsozialismus, die unangebrachte Bezeichnung als Sekte und relativiert die Verfolgung von Falun Gong.

  • Andere Medien wiederholen diese Geschichte, ohne die Sensibilität bei der Komplexität des Themas zu bewahren oder die künstlerische Bedeutung von Shen Yun zu würdigen.

 

Hintergrund:

Shen Yun ist weit mehr als nur eine gewöhnliche Tanzvorführung – es verkörpert eine außergewöhnliche Form klassischer Kunst auf höchstem Niveau, die weltweit Menschen in ihren Bann zieht und Millionen von Zuschauern mit ihrer Schönheit und Tiefe begeistert. Jede Bewegung, jedes Kostüm und jede Melodie erzählt eine Geschichte, die tief in der reichen Vergangenheit Chinas verwurzelt ist, und lädt das Publikum dazu ein, eine Welt voller Anmut und Bedeutung zu erleben. Ebenso ist Falun Gong keine Randerscheinung oder ein flüchtiger Trend: Es handelt sich um eine tiefgründige Kultivierungspraxis, die ihre Wurzeln fest in der jahrtausendealten traditionellen chinesischen Kultur verankert hat. Vor der brutalen Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) wurde sie von schätzungsweise 100 Millionen Menschen praktiziert – eine Zahl, die eindrucksvoll die enorme Resonanz und die universelle Anziehungskraft dieser Lehre verdeutlicht.

Trotz der brutalen Repression, die nun seit einem Vierteljahrhundert – 25 langen Jahren – durch den chinesischen Staatsapparat ausgeübt wird, hat die Gemeinschaft der Falun-Gong-Praktizierenden nicht nur überlebt, sondern ihre Stärke und ihren Zusammenhalt bewahrt. Dieses Durchhaltevermögen ist ein klares Zeugnis ihrer tiefen spirituellen Überzeugung und ihrer unerschütterlichen kulturellen Verwurzelung, die selbst unter extremen Widrigkeiten nicht gebrochen werden konnte. Shen Yun und Falun Gong stehen somit für weit mehr als ein bloßes kulturelles Ereignis oder eine isolierte spirituelle Bewegung – sie sind lebendige Symbole für den unbezwingbaren Drang nach spiritueller Freiheit, für den friedlichen Widerstand gegen Unterdrückung und für die Bewahrung eines kostbaren Erbes chinesischer Tradition, das die Zeit überdauert. Sie tragen eine Botschaft der Hoffnung und der Würde, die weltweit die Herzen der Menschen erreicht.

 

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