In den vergangenen Monaten wurden zwei Eheleute in unterschiedliche Gefängnisse der Provinz Shaanxi gesperrt, wo sie lange Haftstrafen wegen ihres Glaubens an Falun Dafa1 verbüßen sollen.
Der 47-jährige Wang Pingchuan lebt mit seiner Frau Zhao Xijuan, 45, im Kreis Wugong in der Stadt Xi´an in der Provinz Shaanxi. Am 26. September 2022 wurde Wang in das Gefängnis Weinan gebracht, um eine neunjährige Haftstrafe anzutreten. Im Januar 2023 brachten Beamte seine Frau ins Frauengefängnis der Provinz Shaanxi. Sie war zu sieben Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Das Paar war am 5. Juni 2020 verhaftet worden. Jemand hatte die zwei Praktizierenden Wochen zuvor angezeigt, weil sie an einem Busbahnhof Aufkleber über Falun Dafa angebracht hatten. Am 20. Oktober erhob die Staatsanwaltschaft Yanta Anklage und am 4. Dezember 2020 fand ihre Anhörung vor dem Bezirksgericht Yanta statt.
Das Paar verteidigte seine Unschuld und beantragte Freispruch. Wang schilderte, dass Falun Dafa die Menschen lehre, barmherzig und nachsichtig zu sein. Weil das Paar die vom Gericht gestellten Fragen nicht beantwortete, wertete der Richter ihr Schweigen als Zustimmung zu den erhobenen Vorwürfen und verurteilte Wang am 16. Dezember 2021 zu neun Jahren Gefängnis und 30.000 Yuan (etwa 4.100 Euro) Geldstrafe, seine Frau zu sieben Jahren und 20.000 Yuan (etwa 2.700 Euro). Die eingelegte Berufung wies das Mittlere Gericht Xi´an zurück.
Frühere Verfolgung von Wang
Seit Beginn der Verfolgung war Wang zweimal im Arbeitslager inhaftiert, wo er brutal gefoltert wurde und fast gestorben wäre.
Er war erstmals am 27. Juli 2001 verhaftet und einen Tag lang verhört worden. Die Polizisten schlugen ihm mit Gummiknüppeln auf den Kopf, sodass dieser anschwoll. Zudem litt Wang infolge der Misshandlungen an Schwellungen der Füße, sodass er nicht mehr in die Schuhe kam. Zwei Tage später brachten Beamte ihn in die Haftanstalt des Kreises Zhouzi, wo er gezwungen wurde, Teppiche zu weben. Bevor seine Familie ihn 40 Tage später abholen durfte, nötigte die Polizei die Angehörigen zur Zahlung eines Betrages von 5.000 Yuan (etwa 710 Euro). Während Wangs Haft durchsuchten Polizisten seine Wohnung und beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher.
Vier Monate später, im November 2001, versuchten Beamte erneut, Wang zu verhaften, damit er nicht in Peking für Falun Dafa appellieren konnte. Nach seiner Flucht tauchte er unter, um weiterer Verfolgung zu entgehen.
Im Jahr 2002 wurde Wang von der Polizei in der Stadt Baoji, etwa 104 Kilometer vom Landkreis Wugong entfernt, aufgegriffen. Die Beamten brachten ihn zurück nach Wugong, durchsuchten seine Wohnung und hielten ihn dann im dortigen Gefängnis fest, wo er verhört und bedroht wurde.
Am 22. März 2002 verhängten die Behörden gegen Wang zwei Jahre Zwangsarbeitslager Zaozihe in Baoji. Die Polizisten durchsuchten seine Wohnung und bedrohten seine Familie.
Im Arbeitslager entzogen die Wärter dem Praktizierenden den Schlaf, er musste stundenlang stillstehen, unentgeltlich arbeiten und wurde verprügelt. Außerdem war er gezwungen, regelmäßig an Gehirnwäschesitzungen teilzunehmen.
Zwar kam Wang am 2. Oktober 2003 vorzeitig frei, blieb aber trotzdem im Visier der Behörden.
Als Beamte herausfanden, dass Wang die Stadt verlassen hatte, um außerhalb zu arbeiten, schikanierten die Polizisten seine Familie im Mai 2004 sowie im Mai 2005.
Am 2. Mai 2007 wurde er abermals verhaftet und ins Gefängnis des Kreises Wugong gebracht, wo er mehrfach verhört wurde. Beamte beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, Tonbänder mit Vorträgen über Falun Dafa, ein Mobiltelefon sowie 100 Yuan (etwa 14 Euro) Bargeld. Einen Tag nach seiner Festnahme beschatteten Beamte seine Frau, als sie ausging.
Nach 20 Tagen Haft wurde Wang mit weiteren zwei Jahren im Zwangsarbeitslager Zaozihe belegt. Der Leiter des Gefängnisses Wugong mit Namen Wang Chongyong, brachte ihn persönlich ins Arbeitslager.
Dort wurde Wang erneut am Schlafen gehindert, verprügelt und gezwungen, stundenlang zu stehen. Außerdem musste er erneut unentgeltlich arbeiten und eine Gehirnwäsche über sich ergehen lassen. Aus Protest trat er in einen Hungerstreik, woraufhin er einer Zwangsernährung unterzogen wurde. Nach 50 Tagen Gefängnis stand er an der Schwelle des Todes, so dass die Verantwortlichen seine Familie aufforderten, ihn abzuholen.
Nachdem sich Wang einige Wochen später wieder erholt hatte, tauchte er abermals unter. Als die Behörden davon erfuhren, bedrohten sie seine Familie und hörten ihr Telefon ab, um Wangs Aufenthaltsort zu ermitteln. An wichtigen Feiertagen oder Jahrestagen, die mit Falun Dafa in Verbindung standen, schikanierten Polizisten die Familie.
Als Wangs Schwester im Juni 2008 aus der Provinz Guangdong zu Besuch kam, ging He Hui, der Leiter des Büros 610 im Kreis Wugong, davon aus, dass Wang zurückkommen würde. Deshalb ordnete er an, dass Polizisten Wangs Wohnung durchsuchen sollten.
Am 16. September 2009 brachen Polizisten erneut in Wangs Wohnung ein. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich seine Eltern allein dort auf. Die Beamten beschlagnahmten ein Falun-Dafa-Buch, ein Foto des Begründers sowie einen MP3-Player. Sie zwangen Wangs Mutter Liu Yulian, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, eine Garantie-Erklärung abzugeben.
Am 8. November 2009 wurde Wangs Mutter verhaftet und einer Gehirnwäsche unterzogen.
Zwei weitere Razzien fanden im Oktober 2010 und am 12. Mai 2015 statt. Die Polizisten beschlagnahmten Lius Falun-Dafa-Bücher sowie ein Gemälde, das Falun Dafa thematisierte und an der Wand hing.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org