Veranstaltung am Rande der 59. Sitzung des UN-Menschenrehtsrates beleuchtet systematische religiöse Verfolgung und Zwangsorganentnahme in China

09.07.2025 Veranstaltungen
Religions- und Glaubensfreiheit in China, Veranstaltung während der 59. Sitzung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen am 16. Juni (NTDTV.com/Bearbeitet von Faluninfo)

 Genf, 16. Juni 2025 – Eine hochkarätige Veranstaltung während der 59. Sitzung des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen lenkte erneut die internationale Aufmerksamkeit auf die systematische Verfolgung religiöser Gruppen durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) – insbesondere auf die gewaltsame Unterdrückung von Falun-Gong-Praktizierenden und die anhaltende Praxis der Zwangsorganentnahme.

 Die Veranstaltung mit dem Titel „Religions- und Glaubensfreiheit in China“ wurde von den beiden in Europa ansässigen Nichtregierungsorganisationen Citoyen en action pour la démocratie et le développement (CADD) und Global Human Rights Defence (GHRD) im Saal XXV des Palais des Nations ausgerichtet und bot eindrucksvolle Zeugenaussagen von Überlebenden, medizinischen Experten und internationalen Menschenrechtsaktivisten. Die Redner verurteilten das, was sie als jahrzehntelange Kampagne der Folter, Indoktrination und außergerichtlichen Organentnahme gegen spirituelle Gemeinschaften in China bezeichneten.

Zeugenaussagen von Überlebenden

Eine der erschütterndsten Schilderungen kam von Frau Yumei Liu, einer Falun-Gong-Praktizierenden aus der Provinz Liaoning. Zwischen 1999 und 2005 wurde Frau Liu neun Mal inhaftiert, über 40 Arten von Folter ausgesetzt und wiederholt mit Organentnahme bedroht.

Bei einem Vorfall im Jahr 2000 wurde sie, nachdem sie nach Peking gereist war, um für ihren Glauben zu appellieren, von der Polizei entführt. „Wenn Sie Ihren Namen und Ihre Adresse nicht nennen, werden wir Ihr Herz und Ihre Leber entnehmen“, sagte ihr ein Beamter. „Ihre Familie wird Ihre Leiche niemals finden“, erinnerte sie sich.

Frau Lius Ehemann – isoliert und verängstigt durch die staatliche Überwachung – starb vorzeitig, und ihre Schwester wurde 2002 zu Tode gefoltert. Frau Liu lebt heute in Finnland und ist weiterhin transnationaler Schikane ausgesetzt, darunter Überwachung und Einschüchterung in der Nähe der chinesischen Botschaft in Helsinki.

Medizinische Expertenanalyse

Dr. Andreas Weber, stellvertretender Direktor von Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH) und ehemaliger Organtransplantationsspezialist in Deutschland, lieferte per Video eine ernüchternde Einschätzung des staatlich orchestrierten Organhandels in China. Er warf der KPCh vor, unter dem Deckmantel des medizinischen Fortschritts einen „kalten Völkermord“ zu betreiben. „Kalter Völkermord“ hat drei Aspekte. Im Fall von Falun Gong zielt der multidimensionale Aspekt darauf ab, Falun Gong-Praktizierende nicht nur physisch, sondern auch psychisch, sozial und spirituell zu zerstören. Dieser Völkermord ist auch in Bezug auf seine Sichtbarkeit subtil und wird schließlich in der Gesellschaft, in der er stattfindet, normalisiert.

Dr. Weber präsentierte jahrzehntelang gesammelte Beweise, darunter verdeckte Anrufe bei chinesischen Krankenhäusern und dokumentierte Opferaussagen. Er verwies auf das Urteil des China Tribunal von 2019 – einem unabhängigen Volksgericht unter dem Vorsitz von Sir Geoffrey Nice KC –, das zu dem Schluss kam, dass in China „über jeden Zweifel hinaus“ Zwangsorganentnahmen stattgefunden haben, wobei Falun Gong-Praktizierende die Hauptopfer sind.

Die Daten von DAFOH zeigen, dass seit Beginn der Unterdrückung von Falun Gong im Jahr 1999 die Transplantationsinfrastruktur in China dramatisch ausgebaut wurde – von 150 Krankenhäusern auf mehr als 600 innerhalb von sieben Jahren. Zwischen 2000 und 2004 stieg das Transplantationsvolumen um 250 %, während es weltweit nur um 10–15 % zunahm. Diese Zahlen in China lassen sich einfach nicht mit einem legitimen, freiwilligen Organspendesystem vereinbaren.

„Fünfundzwanzig Jahre Folter, Gehirnwäsche und Zwangsorganentnahme sind mehr als eine Menschenrechtsverletzung – sie haben die Merkmale eines kalten Völkermords angenommen“, warnte Herr Weber. „Die Aufgabe des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen ist es, die Menschenrechte weltweit zu fördern und zu schützen. Warum scheint der Rat seine Aufgabe zu vergessen, wenn es in diesen Fällen um die Volksrepublik China geht?“

Interessenvertretung und politische Perspektiven

KaYan Wong, eine in den Niederlanden aufgewachsene Falun-Gong-Praktizierende, sprach über die Wurzeln der spirituellen Praxis in buddhistischen Traditionen und die Bemühungen der KPCh, sie zu beseitigen. „Falun Gong steht für Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – Werte, die vom Regime als Bedrohung angesehen werden“, sagte sie. Frau Wong berichtete, dass die Praxis bis 1998 über 70 Millionen Anhänger hatte – mehr als die damalige Mitgliederzahl der KPCh. Als Reaktion darauf ordnete der damalige Staatschef Jiang Zemin eine Kampagne an, um „ihren Ruf zu diffamieren, sie finanziell zu ruinieren und physisch zu vernichten“.

ManYan Ng, Vorstandsmitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, betonte, dass die transnationale Unterdrückung durch die KPCh weit über die Grenzen Chinas hinausreicht. Er beschrieb Spionagenetzwerke, digitale Überwachung und die Unterwanderung westlicher Medien. „Die KPCh verfolgt eine globale Strategie. Ihr Ziel ist die Weltherrschaft“, warnte Ng. Er lobte die parteiübergreifende Unterstützung in den USA für Gesetze wie den Falun Gong Protection Act und forderte Europa auf, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.

Die Veranstaltung endete mit Forderungen nach mehr Transparenz im chinesischen Transplantationssystem, unabhängigen Untersuchungen und verstärktem internationalem Druck zur Rechenschaftspflicht. Die Podiumsteilnehmer forderten den Menschenrechtsrat auf, entschlossen zu handeln, um die Glaubensfreiheit zu schützen und die Gräueltaten zu beenden.

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