Teil I: Geschichtlicher Hintergrund über Kultivierung und Qigong

29.05.2006 Was ist Falun Gong?

Kultivierung und chinesische Kultur

Falun Gong, auch bekannt als Falun Dafa, der große Weg des kosmischen Gebotsrades, ist eine traditionelle Kultivierungspraxis. China ist bekannt für seine umfassende Körper- und Geisteskultur in Form von Kampfkunst, Tai-Chi, Akupunktur, I Ging, Konfuzianismus oder Taoismus, was auch in Europa beliebt ist. Sie alle haben eine gemeinsame Herkunft: xiu lian - das Praktizieren, das Erlernen von Übungen, um den Körper zu vervollkommnen und die Kultivierung (Veredelung) des Herzens und der Moral, um sich geistig zu erheben.

Die chinesische Kultur beinhaltet seit ihren frühesten Anfängen den Begriff der „Harmonie zwischen Mensch und Kosmos“. Mit der Methode der Kultivierung begibt sich der Mensch auf den Weg, diese Einheit zu erlangen. Die chinesische Literatur ist angefüllt mit Mythen über Menschen, die den Zustand von göttlichen Wesen erlangt haben, zur Erleuchtung gekommen sind oder durch Kultivierung das Dao erreicht haben. Im Verlauf der chinesischen Geschichte hat es Tausende von unterschiedlichen Kultivierungsschulen gegeben.

Kultivierung ist folglich eine traditionelle Praxis zur Veredelung von Körper und Geist. Die Kultivierung prägt fast jeden Aspekt der chinesischen Kultur. Die Lehre von Laotse und Konfuzius zum Beispiel bestand ursprünglich darin, die Kultivierung ihrer entsprechenden Jünger anzuleiten.

Die Kultivierung des moralischen Charakters war bis vor einigen Jahrzehnten noch die Grundvoraussetzung für Studenten jedes seriösen Studienzweigs; seit Generationen lernten Intellektuelle „sich selbst zu kultivieren, die Familie in Harmonie zu halten, einen Staat zu leiten und Frieden in der Welt zu schaffen“. Die Lehren der Kultivierung spielen daher in China seit Jahrtausenden die bedeutendste Rolle zum Erhalt der gesellschaftlichen Moral.

Die chinesische medizinische Wissenschaft und Kultivierung

Die Kultivierung ist bereits seit langer Zeit wegen ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit und die übernatürlichen Fähigkeiten anerkannt. Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen von Tai-Chi und Kampfkunst sind zum Beispiel weit verbreitet.

Alle berühmten Ärzte und Mediziner in der chinesischen Geschichte waren Kultivierende. Einige von ihnen entwickelten Fähigkeiten, um die Meridiane und Akupunkturpunkte im menschlichen Körper zu visualisieren, andere konnten in den menschlichen Körper hineinsehen und Krankheiten erkennen. Einige konnten feststellen, wie Kräutermischungen auf den menschlichen Körper wirken und manche heilten Krankheiten durch die Abgabe von Energie. Diese Kultivierende waren federführend in der Begründung der Theorie und Praxis der chinesischen Medizin, so wie die Akupunktur und die chinesische Kräutermedizin, die wir heute kennen.

Der Aufschwung von Qigong

Die Machtergreifung der Kommunistischen Partei Chinas setzte der Tradition der Kultivierung ein abruptes Ende. Die atheistische Ideologie und totalitäre Macht der Partei erlaubte keine anderen Denkweisen mehr. Kultivierung wurde als „Aberglaube“ abgestempelt und brutal verfolgt. Im Zuge der Bewegung zur „Unterdrückung von konterrevolutionären abergläubischen Sekten und geheimen Vereinen“ wurden von den Kommunisten in den ersten beiden Jahren ihrer Herrschaft über zwei Millionen Menschen ermordet. Danach wagte niemand mehr, öffentlich über Kultivierung zu sprechen.

Die politische Unterdrückung führte jedoch zu einer nationalen Gesundheitskrise. Um die Gesundheit und Fitness in der Bevölkerung zu verbessern, wurden Anfang der 70er Jahre einige körperliche Übungen in der Öffentlichkeit unter neuem Namen eingeführt: Qigong. Aufgrund ihrer beachtlichen gesundheitlichen Vorteile erlangten sie auf Anhieb große Beliebtheit. Einige Menschen entwickelten auch übernatürliche Fähigkeiten durch die Qigong-Übungen. Dieses wurde durch zahlreiche Versuche wissenschaftlich belegt.

Die Popularität und die gelegentlich auftretenden übernatürlichen Fähigkeiten entgingen nicht der Aufmerksamkeit der Parteifunktionäre. Ende der 70er Jahre versuchte die Führungsspitze der Partei, die Qigong-Übungen zu unterdrücken. Sie behaupteten, jegliche Anerkennung dieser Praxis würde auf eine Verdrängung des Marxismus hinauslaufen und bezeichneten sie als Aberglauben und Pseudowissenschaft. Glücklicherweise genossen ein paar aufgeschlossene hochrangige Beamte selbst die Gesundheitsvorteile der Qigong-Übungen. So konnten sie einen Waffenstillstand erreichen. Am 20. April 1982 beschloss die Partei bezüglich Qigong: „nicht fördern, nicht bestreiten und nicht kritisieren.“ Trotzdem wurde der nationale wissenschaftliche Qigong-Forschungsverband gegründet, um die Entwicklung von Qigong in China zu beaufsichtigen.

Durch die Politik der „drei Dinge, die man nicht tun sollte“ wurde Qigong vorübergehend vor politischer Verurteilung bewahrt und es folgte eine Qigong-Welle in China. In den nächsten zehn Jahren entstanden über 2.000 Qigong-Schulen. Begeisterte stellten Qigong weltweit als altertümliche chinesische Atemübung vor, obwohl dieser Begriff noch nie zuvor existiert hatte, und die meisten Qigong-Übungen gar nicht den Atem regulieren. Was war Qigong nun wirklich? Warum hatte es so eine mystische Heilungswirkung? Was ist die wissenschaftliche Basis für übernatürliche Fähigkeiten? Niemand wusste Antworten auf diese Fragen. Viele angebliche Qigong-Lehrer nutzten diese Verwirrung aus und verdienten Geld, indem sie unwissende Schüler ausbeuteten. Zwei Jahrzehnte später verlor die Öffentlichkeit langsam das Interesse an Qigong.

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