Eine Pekingerin wird seit ihrer Verhaftung am 14. September 2023 im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Shunyi festgehalten. Gao Weiping wurde verhaftet, weil sie Falun Dafa1 praktiziert.
Ihr Vater, der über 80 Jahre alt ist, war in seinem eigenen Haus Zeuge der Verhaftung seiner Tochter durch Beamte der Polizeidienststelle Renhe. Da er gesundheitlich angeschlagen ist, besuchte Gao ihn oft und kümmerte sich um ihn. Die Verhaftung seiner Tochter hat den alten Mann sehr mitgenommen.
Aufgrund der Informationszensur in China sind Einzelheiten über die derzeitige Situation von Gao nicht vollständig bekannt.
Frühere Verfolgung
Die 58-jährige Gao war Redakteurin in der Rechercheabteilung des China News Service, der dem Auswärtigen Amt des chinesischen Außenministeriums angegliedert ist. Sie begann 1994, Falun Dafa zu praktizieren, und ihre Rückenschmerzen sowie gynäkologischen Probleme verschwanden bald. Sie bemühte sich, nach den Falun-Dafa-Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben und war an ihrem Arbeitsplatz für ihre Freundlichkeit bekannt.
Nachdem das kommunistische Regime Chinas 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, wurde Gao mehrfach verhaftet. Sie musste zwei Arbeitslagerstrafen von insgesamt drei Jahren und zwei Gefängnisstrafen von insgesamt sieben Jahren absitzen.
Während ihrer Haft wurde Gao in Isolationshaft gehalten, man entzog ihr den Schlaf, unterzog sie einer Gehirnwäsche und beschimpfte sie. Außerdem musste sie stundenlang ohne Bezahlung arbeiten. Da sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, wendeten das Arbeitslager und die Gefängniswärter verschiedene Foltermethoden an. Dazu gehörten Elektroschocks, Zwangsernährung, zwangsweise Verabreichung von Medikamenten, wiederholte Hock- und Aufsteh-Bewegungen und das Hocken auf den Zehenspitzen im Schnee, während sie nur dünne Kleidung trug.
Gao verlor vorübergehend ihr Gedächtnis und befand sich aufgrund der Folterungen im Delirium. Außerdem wurden ihr häufig Blutproben entnommen, von denen sie vermutet, dass sie dem Organabgleich im Rahmen des Organraubs im Auftrag des kommunistischen Regimes dienten.
Zwei Arbeitslageraufenthalte
Im Juni 2000 wurde Gao zur Sicherheitsabteilung ihres Arbeitsplatzes vorgeladen und sofort von drei Beamten in Zivil verhaftet. Später erfuhr sie, dass die Beamten von der Staatssicherheit waren. Die Behörden überprüften den Hintergrund ihrer Familienmitglieder aus drei Generationen und überwachten ihre Telefongespräche. Ihre Familie stand unter enormem Druck. Ende 2000 verurteilte ein Gericht Gao zu einem Jahr Zwangsarbeit und im August 2001 zu einer weiteren zweijährigen Haftstrafe, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa im öffentlichen Raum aufgehängt hatte.
Im September 2003, einen Monat nach ihrer Entlassung, wurde Gao bei ihrer Arbeit degradiert und für die Nachtschicht in der Druckerei eingeteilt. Sie erhielt nur 1.000 Yuan (etwa 130 Euro) pro Monat als Gehalt und alle anderen Sozialleistungen wurden gestrichen. Mitarbeiter an Ihrem Arbeitsplatz und vom Büro 610 versuchten, sie im Mai 2004 zu einer Gehirnwäsche zu bringen. Sie weigerte sich und musste untertauchen. Ihr Arbeitgeber entließ sie dann, weil sie nicht zur Arbeit erschien.
Zweimal zu Haftstrafen verurteilt
Gao wurde im Juli 2009 erneut in ihrer Mietwohnung im Pekinger Bezirk Chaoyang festgenommen. Später erhielt sie eine dreijährige Haftstrafe und wurde Anfang 2010 in das Pekinger Frauengefängnis verlegt.
Am 9. Februar 2017 wurde Gao vermisst. Da ihre Angehörigen vermuteten, dass sie erneut verhaftet worden war, suchten sie sie in mehreren örtlichen Haftanstalten und fanden sie schließlich im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Dongcheng. Die Staatsanwaltschaft Dongcheng erhob Anfang August 2017 Anklage gegen Gao und das Bezirksgericht Dongcheng verurteilte sie am 29. Dezember 2017 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (etwa 1.040 Euro). Sie legte Berufung beim Zweiten Mittleren Gericht der Stadt Peking ein, das ihr ursprüngliches Urteil aufrechterhielt. Gao wurde im Mai 2018 in das Frauengefängnis der Stadt Peking verlegt.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org