Das Frauengefängnis in der Provinz Shandong: So werden die Praktizierenden dort gefoltert

10.04.2022 Rechtsmissbrauch

24. März 2022 Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Shandong, China

Am 20. Juli 1999 leitete der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) die Verfolgung von Falun Dafa1 ein. Seither wurden und werden unzählige Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet, verurteilt und in Haftanstalten, Arbeitslagern und Gefängnissen gefoltert.

Das Frauengefängnis der Provinz Shandong ist als eines der berüchtigtsten Gefängnisse für die Folter von weiblichen Praktizierenden bekannt. Die meisten dort inhaftierten Frauen sind in der „Abteilung elf“ untergebracht. Diese verfügt über ein eigenständiges dreistöckiges Gebäude mit einem kleinen Innenhof und ist von den anderen Gebäuden getrennt.

Xu Yumei ist Leiterin der „Abteilung elf“, ihre Stellvertreter sind Sun Li und Zhao Liyun. Zudem gibt es noch den Ausbilder Feng. Xu arbeitet seit 12 Jahren im Gefängnis, sodass sie sich über die Jahre hinweg mit den brutalen Foltermethoden gut auskennt. Wegen ihrer aktiven Beteiligung an der Verfolgung wurde sie 2019 von einer Stellvertreterin zur Leiterin der „Abteilung elf“ befördert.

In diese Abteilung  werden gezielt große und kräftige Gefangene versetzt, um ein wachsames Auge auf die Praktizierenden zu haben. Auf Befehl von Xu und anderen Wärtern foltern und erniedrigen diese Häftlinge die Praktizierenden mit verschiedenen Methoden.

Auch wenn Xu nicht persönlich an der Verfolgung beteiligt ist, leitet sie die Insassen dazu an. Wenn Praktizierende aufgrund der Folter einen Nervenzusammenbruch erleiden, versucht sie, sie zu täuschen und „umzuerziehen“. Auf Xus Befehl müssen sich die Wärter ein umfassendes Bild über die Situation jeder einzelnen Praktizierenden machen. Dann werden die gesammelten Informationen genutzt, um  den Willen der Praktizierenden zu brechen, indem die persönlichen Schwächen der Praktizierenden gezielt bei der Verfolgung ausgenutzt werden. Dazu werden im Gefängnis in Shandong  u.a. folgende  spezifische Foltermethoden angewendet:

Mund bürsten und mit Tüchern knebeln

Bevor das Gefängnis an seinen jetzigen Standort verlegt wurde, wusste jeder in der „Abteilung elf“: Sobald Musik im Gebäude ertönte, wurden Falun-Dafa-Praktizierende vom Team für „intensives Training“ verprügelt. Oft hörten die Gefangenen mitten in der Nacht, wie die Praktizierenden „Falun Dafa ist gut!“ oder „Das Trainingsteam schlägt Falun-Dafa-Praktizierende“ schrien. Sie vernahmen  die Stimmen der Wachen, die die Praktizierenden anbrüllten und sie beschimpften. Häufig konnten sie beobachten, wie Praktizierende ins Militärkrankenhaus Jinan gebracht wurden, wo die Tortur weiterging.

Zu den Praktizierenden, die das betraf gehörten Li Guiling aus der Stadt Weihai, Cui Ling aus der Stadt Qingdao und  die 49-jährige Li Li aus der Stadt Pingdu.

 Im Dezember 2017 sperrten die Behörden zum Beispiel Li zum dritten Mal in dieses Frauengefängnis Shandong ein. Als sie bei ihrer Ankunft „Falun Dafa ist gut“ rief, brachten die Wärter sie in einen Waschraum ohne Überwachungskamera, wo sie von vier Gefangenen abwechselnd gefoltert wurde.

Die Gefangenen drehten aus einem Lappen einen Ball und rieben diesen Li jedes Mal über den Mund, wenn sie „Falun Dafa ist gut“ sagte. Als ihr Bruder sie besuchte, bemerkte er die Wunden am Mund, die lange Zeit nicht heilten.

Etwa zwei Wochen lang wurde Li im Waschraum so gefoltert.

 

Eine Schuhbürste wird in den Mund gestopft

 

Um die Praktizierenden daran zu hindern, aus Protest „Falun Dafa ist gut“ zu rufen, nutzten die Gefangenen oft Schuhbürsten. Damit fuhren sie den Praktizierenden über den Mund, in den sie dann einen Lappen stopften. Die Praktizierenden bluteten am Mund und die offenen Stellen eiterten. Es kam auch vor, dass die Häftlinge den Praktizierenden den Lappen bis in die Kehle stießen, sodass sie sich ständig übergeben mussten.

Den Mund mit einem Lappen verstopft und ein Handtuch um den Hals gewickelt

 

Wenn die Häftlinge die Praktizierenden geknebelt hatten, knoteten sie ihnen zusätzlich Handtücher um den Kopf. Um die Schmerzen zu verstärken, zogen sie die Knoten extra sehr fest. Wenn das Handtuch eingedreht wurde, wurden auch viele Haare erfasst. Oft bildeten sich deshalb Blasen auf der Kopfhaut der Praktizierenden. Danach drehten und drückten die Gefangenen heftig an dem Handtuch, um die Praktizierenden zu ersticken.

Der Kälte ausgesetzt und mit kaltem Wasser übergossen

Wenn sich Praktizierende weigerten, ihren Glauben aufzugeben, setzten die Wärter sie oft eisigen Temperaturen aus. Einige Praktizierende wurden entkleidet und von Kopf bis Fuß mit kaltem Wasser übergossen.

 

Im Winter mit kaltem Wasser übergossen

 

Hier ein paar Beispiele:

Im Oktober 2017 wurde Jiang Tao aus Pingdu zu drei Jahren Haft verurteilt. Als sie sich weigerte, eine Garantieerklärung zu unterschreiben, musste Jiang auf Befehl einer anderen  Gefangenen regungslos sitzen und geradeaus schauen. Im Winter wurden die Fenster geöffnet, damit sie fror. Einmal übergoss eine Gefangene sie mit kaltem Wasser und trampelte auf ihren Zehen herum, bis sie blau anliefen.

Gao Mingxia aus Qingdao erging es ebenso. 

Wang Guohong aus der Stadt Laixi wurde acht Tage lang mit unterschiedlichen Methoden gefoltert. Sie durfte weder schlafen noch zur Toilette gehen, auch Waschen war verboten. Dafür musste sie lange Zeit regungslos stehen. Nachts ließen die Wärter die Fenster geöffnet. Sobald Wang die Augen schloss, spritzte eine Gefangene ihr kaltes Wasser ins Gesicht.

Eine ähnliche Folter erlebte auch Li Li an einem eisigen Wintertag. Eine Gefangene schüttete ihr zwei Schüsseln kaltes Wasser über den Kopf. Li war völlig durchnässt und fing an zu zittern. Um den Kältereiz zu erhöhen, musste Li in der nassen Kleidung bei geöffnetem Fenster schlafen, wobei ihr Mund geknebelt und mit einem Handtuch bedeckt war. 

Zum Spagat gezwungen

In dem Gebäude von „Abteilung elf“ gibt es zwei kleine dunkle und schalldichte Zellen im zweiten Stock. Diese Zellen sind weniger als zwei Meter breit und nicht einmal fünf Meter lang. Die fensterlosen Wände sind stark gedämmt, sogar die vorhandene Toilette ist mit Stoff bespannt. Selbst wenn man außen vor der Tür steht, klingt kein Geräusch von innen hindurch. Diese Zellen werden von Xu und anderen Wärtern genutzt, um Praktizierende zu foltern, die ihren Glauben nicht aufgeben wollen.

In diesen schalldichten Zellen roch es immer stark nach Formaldehyd, sodass es schwerfiel, die Augen zu öffnen. Sogar Fliegen und Mücken wurden von dem Geruch vertrieben. Zehn Jahre lang hielt sich dieser Geruch. Dazu kam noch der Gestank der Toilette, die nur selten gereinigt wurde.

Im Winter erhalten die Praktizierenden keine Bettdecken. Weil die Fenster auf dem Flur und auch die Tür der kleinen Zellen offenstehen, wird es in dem Raum eiskalt.

Im Sommer hingegen werden alle Fenster auf dem Flur und auch die Tür in der Folterzelle geschlossen, sodass innen Saunabedingungen herrschen. Selbst hartgesottene Gefangene, die in der Zelle verharren mussten, standen nach zwei Tagen vor einem Zusammenbruch. Einmal sperrte Xu eine Praktizierende sogar drei Jahre hier ein. Eine Gefangene erzählte, dass in diese Zelle verschiedene Folterinstrumente, darunter Schlangen und Insekten, gebracht wurden, um standhafte Praktizierende zu brechen.

Auch Yi Shuling aus dem Kreis Mengyin wurde fast einen Monat lang  in der Zelle eingesperrt. Drei Gefangene zwangen sie in die Spagat-Position, wobei sie ihr Hocker über die Beine stellten und sich darauf setzten. Um Yi daran zu hindern, „Falun Dafa ist gut“ zu rufen, hoben sie Yis Arme hoch, während eine Gefangene auf ihrem Rücken saß und sie am Hals würgte. Als Yis Hände und Beine gefesselt waren, versuchte eine ehemalige Mitpraktizierende, ihr die Finger zu brechen.

 

Li Li

 

Im Dezember 2017 brachten Beamte  auch Li Li zum dritten Mal ins Gefängnis und sperrten sie in eine der schalldichten Isolationszellen im zweiten Stock, wo es ganz dunkel war und der stechende Geruch der Dämmstoffe das Atmen erschwerte und zu Kopfschmerzen führte.

Eine Gefangene erzählte ihr, dass viele Praktizierende ihren Glauben aufgegeben hatten, weil sie die Enge nicht ertragen konnten. Li beschloss, ihren Geist wach zu halten und in der Lotussitzposition zu meditieren. Als eine Gefangene dies bemerkte, zwang sie gemeinsam mit anderen Häftlingen Li in die Spagat-Position. Die Sehnen im Oberschenkel waren derart überdehnt, dass die Schmerzen unerträglich wurden. Eine Gefangene, die Tänzerin war, äußerte, dass diese Position aber nicht dazu führen könne, dass man Li die Beine bricht.

Zusätzlich zu dieser Spagat-Position, in die viele Praktizierende gezwungen wurden, benutzten einige  Häftlinge beschmutzte Klobürsten, um den Praktizierenden damit über Mund, Gesicht oder Kopf zu fahren. Zwei Insassen hoben die Praktizierenden hoch und ließen sie wieder fallen. Dann kniffen sie und traktierten  die Achselhöhlen und Oberschenkel der Praktizierenden oder stießen mit Bürsten in die Geschlechtsteile der Praktizierenden. Nachts hörte man die Praktizierenden schreien. In den Müllsäcken waren später häufig Papier oder Kleidungsstücke zu finden, die blutbefleckt waren.

 

Zum Spagat gezwungen

 

Eine Bürste wird in die Vagina gestoßen

 

 

 

Die Beine werden so weit wie möglich gespreizt, während Rücken und Kopf zu Boden gepresst werden

 

Manchmal drückte eine Gefangene den Oberkörper der Praktizierenden auf den Boden und trat kräftig gegen ihren Rücken.

 

 Quetschen von Fingern und Handrücken während des Spagats

 

Die Gefangenen traten den Praktizierenden auch auf die Hände und quetschten Finger und Handrücken, sodass diese schwarz und lila anliefen. Auch nach der Freilassung litten die Praktizierenden oft noch an Schmerzen in den Fingergelenken.

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.minghui.org

 

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