Die 54-jährige Yuan Jingxiu ist Elektronik-Designerin. Sie wird seit fast sechs Monaten in Isolationshaft gehalten, nachdem sie am 26. Juni 2023 bei der Arbeit verhaftet wurde, weil sie Falun Dafa1 praktiziert.
Nach Angaben ihrer Familie hat Yuan nach ihrer Verhaftung zu Hause angerufen und ihren Angehörigen beschrieben, dass sie in einem dunklen Raum festgehalten würde, aber keine Ahnung habe, wo dieser Raum sei. Ihre Familie hat seither nichts mehr von ihr gehört.
Yuan lebt in der Stadt Liaoyang in der Provinz Liaoning. Sie begann im August 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Als das kommunistische Regime zwei Jahre später die landesweite Verfolgung von Falun Dafa anordnete, wurde sie wiederholt verhaftet, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Sie war unter anderem zwei Jahre im berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia eingesperrt. Ihr Arbeitgeber, das Institut für Vermessung und Elektronik-Entwicklung Liaoyang, kündigte ihr. Später bekam sie eine Stelle bei der Planungsbehörde für elektrische Energie Zhongding.
Es folgt eine Zusammenfassung der Verfolgung, der Yuan in den letzten 24 Jahren ausgesetzt war.
Frühere Festnahmen und Gehirnwäsche
Kurz nach Beginn der Verfolgung wurde Yuan unter Druck gesetzt, ihrem Glauben abzuschwören. Doch beugte sie sich nie den Drohungen oder dem Druck der örtlichen Polizei und ihres Arbeitgebers. Dazu gehörten Liu Shupeng, Chef der Polizeiwache Dianjian; Zhou Xuechao, Direktor des Komitees der Guopin-Straße; Cui Airong, leitender Angestellter der Liaoyang Elektrizitätswerke Bau GmbH und Zhang Weike, Direktor der Personalabteilung.
Als Yuan am Tag vor dem chinesischen Neujahrsfest, dem 23. Januar 2001, mit ihrem Vater zu Abend aß, betraten der Polizeichef Liu und der Beamte Cao plötzlich ihre Wohnung. Die Polizisten verlangten von ihrem Vater, sich ihnen anzuschließen und sie zu drängen, ihrem Glauben abzuschwören. Als sie sich weigerte, nahmen die Beamten sie fest und brachten sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Liaoyang.
Während ihrer Inhaftierung wurde sie abwechselnd von Polizeichef Liu, ihrem Firmenchef Cui sowie von Mitarbeitern des Zwangsarbeitslagers Shizuizi (welche Erfahrung mit der Umerziehung von Falun-Dafa-Praktizierenden hatten) mit Propaganda gegen Falun Dafa bombardiert, damit sie aufhört zu praktizieren. Sie stand unter enormem Druck und litt unter starken Kopfschmerzen.
Zwei Inhaftierungen in Arbeitslagern von insgesamt vier Jahren
Nachdem es nicht gelungen war, Yuan umzuerziehen, entließ ihr Arbeitgeber sie am 6. April 2001. Die Polizei brachte sie in das Zwangsarbeitslager Masanjia in der Stadt Shenyang, wo sie eine einjährige Haftstrafe ableisten musste.
Die dortigen Wärter ließen sie nicht schlafen und folterten sie. Aus Protest trat sie in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Innerhalb von nur zwei Monaten war sie nur noch Haut und Knochen. Dann sollte ihre Familie sogar noch für die Zwangsernährung bezahlen.
Nachdem Yuan im Februar 2002 freigelassen worden war, schikanierten der Polizeichef Liu und der Leiter des Straßenkomitees Zhou sie weiter, so dass sie kein normales Leben führen konnte.
Am 30. Mai 2002 wandte sich Yuan an das Berufungsbüro des Staatsrats in Peking und forderte ihr gesetzmäßiges Recht, Falun Dafa zu praktizieren. Als Vergeltung steckte der Polizeichef Liu in Zusammenarbeit mit der Polizeibehörde Taizihe in Liaoyang Yuan für drei Jahre in das Zwangsarbeitslager Masanjia, wo sie in einer schmutzigen Isolationszelle festgehalten wurde. Aus Protest trat sie wieder in einen Hungerstreik.
Dann musste sie unbezahlt schwere Arbeit leisten. Der Wärter Zhang Xiurong befahl den Insassen, sie zu fesseln. Er zwang sie, vorbereitete Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie sich von Falun Dafa lossagen und dessen Gründer verleumden sollte. Die körperlichen und seelischen Qualen hörten erst auf, als sie im Mai 2005 entlassen wurde.
Jüngste Belästigung
Weil sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hatte, wurde Yuan am 27. Juni 2016 von Beamten der Polizeiwache Xinhua aufgegriffen und über Nacht in der Polizeiwache festgehalten. Jiang Zemin war der frühere Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), der die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte.
In den darauffolgenden Jahren verfolgte die Polizei sie oft, wenn sie auf Reisen war. Als Yuan zum Beispiel Ende 2019 von einer Geschäftsreise nach Hause fuhr, wurde sie an einer Autobahnauffahrt von der Polizei angehalten. Die Polizei durchsuchte ihr Auto und befragte sie. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich mehrmals, auch wenn sie mit dem Zug reiste.
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1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org