Todesmeldung: Mann aus Jilin stirbt 21 Tage nach Freilassung gegen Kaution; posthum werden ihm drei Jahre Gefängnis angedroht

16.09.2024 Verhaftungen

Tian Yuchun aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin starb 21 Tage, nachdem er in einem kritischen Zustand gegen Kaution freigelassen worden war. Das Bezirksgericht Chaoyang drohte ihm mit einer dreijährigen Haftstrafe wegen Praktizierens von Falun Dafa1, obwohl er bereits am 24. Juli 2024 verstorben war. Einen Monat nach seinem Tod wäre er 75 Jahre alt geworden.

Vier Beamte der Polizeiwache Jinqianbao im Bezirk Erdao nahmen den 74-jährigen Tian aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin am 18. April 2024 in seiner Wohnung fest. Sie sagten, sie hätten ihn ins Visier genommen, weil ihre Vorgesetzten ihnen befohlen hätten, eine Quote zu erfüllen. Sie müssten bis zum 1. Mai (Chinas Tag der Arbeit) eine bestimmte Anzahl von Falun-Dafa-Praktizierenden festnehmen.

Die Kommunistische Partei Chinas ist dafür berüchtigt, die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden zu intensivieren, wenn sensible Tage sind.

Die Beamten, die Tian festnahmen, konfiszierten seine Falun-Dafa-Bücher und Wertsachen. Sie versprachen, ihn nach dem Verhör freizulassen, brachten ihn aber am nächsten Tag in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Changchun. Bei der erforderlichen körperlichen Untersuchung wurden bei Tian Bluthochdruck, Schlaganfallsymptome und Netzhautablösung festgestellt. Laut Gesetz war er nicht haftfähig, aber das Untersuchungsgefängnis nahm ihn trotzdem auf.

Tians Familie wandte sich vergeblich an das Untersuchungsgefängnis. Sie wandten sich dann an den örtlichen Behindertenverband, aber dieser weigerte sich zu helfen. Die Familie engagierte einen Anwalt, aber das Untersuchungsgefängnis sagte, Tian sei ein „politischer Häftling“ und dürfe weder von der Familie noch von Anwälten Besuch erhalten.

Das Untersuchungsgefängnis drohte sogar damit, dem Anwalt die Zulassung zu entziehen, sollte er es wagen, Tian weiterhin zu vertreten. Am 20. Juni 2024 teilte ein Wärter Tians Familie mit, dass er sich an diesem Tag übergeben und das Bewusstsein verloren habe; es sei ein Darmverschluss diagnostiziert worden. Seine Angehörigen baten darum, ihn besuchen zu dürfen, was ihnen jedoch verweigert wurde. Als das Untersuchungsgefängnis acht Tage später die Diagnose erhielt, dass Tian auch Gallengangskrebs hatte, informierten sie seine Familie, dass sie seine Freilassung gegen Kaution beantragen sollten.

Es dauerte einige Tage, bis alle erforderlichen Unterlagen bearbeitet waren. Als Tian am 3. Juli 2024 gegen Kaution freikam, war er so schwach, dass er nicht ohne Hilfe gehen konnte. Später erzählte er seiner Familie, dass er in der Abteilung 5 des Untersuchungsgefängnisses festgehalten wurde und jeden Tag bewegungslos auf einem Brett sitzen musste. In weniger als einer Woche blutete sein Gesäß und es bildete sich eine dicke Schicht Schwielen. Er sagte auch, dass sich sein Gesundheitszustand schon lange vor dem 20. Juni verschlechtert habe, und nicht erst, als das Untersuchungsgefängnis seine Familie anrief.

Er berichtete, er sei im Mai 2024 in das Krankenhaus des Untersuchungsgefängnisses gebracht und den ganzen Tag lang mit Händen und Füßen an ein Bett gefesselt worden. Die Wärter hätten ihm nur erlaubt, seine Unterwäsche und eine dünne Hose zu tragen. Er habe nichts zu essen bekommen. Drei Wärter hätten ihn überwacht und sich geweigert zu sagen, welche Spritzen er jeden Tag bekam. Im Mai war es in Jilin noch recht kühl. Mit nacktem Oberkörper habe er, Tian, die Wärter und Krankenschwestern angefleht, ihm zu erlauben, sein Hemd anzuziehen. Sie alle hätten ihn ignoriert. Trotz seines Zustandes benachrichtigte das Untersuchungsgefängnis seine Familie erst am 20. Juni.

Tian Yuchun starb 21 Tage nach seiner Freilassung.

Nicht zum ersten Mal war Tian wegen Praktizierens von Falun Dafa ins Visier genommen worden. Er war zuvor bereits mehrfach verhaftet worden und wurde nach einer dieser Festnahmen zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt. Er schrieb dem Praktizieren die Heilung seiner Herzkrankheit und Nierenentzündung zu und dass es ihm ermöglichte, mit dem Rauchen und Trinken aufzuhören.

 

Misshandlungen während eines Jahres Zwangsarbeit

Tian wurde am 11. März 2002 verhaftet und 30 Tage lang im Untersuchungsgefängnis Changchun festgehalten, dann wurde er zu einem Jahr Zwangsarbeit im Arbeitslager Chaoyanggou verurteilt.

Während seiner ersten sieben Tage im Arbeitslager musste Tian jeden Tag von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr abends bewegungslos auf einem kleinen Hocker sitzen und bekam nur drei Essenspausen. Die kleinste Bewegung führte dazu, dass er geschlagen wurde. Er musste auch die Regeln des Untersuchungsgefängnisses aufsagen. Sein Gesäß eiterte aufgrund des langen Sitzens.

Eine Woche später wurde Tian der Gruppe Vier zugeteilt. Sobald er dorthin ankam, stießen ein Gruppenleiter und ein Häftling seinen Kopf in den Zwischenraum zwischen den Leitersprossen eines Etagenbetts. Dann drehten sie ihm die Hände auf den Rücken und schlugen mit einem Holzbrett auf sein Gesäß ein.

Das Essen bestand nur aus Maisbrot und Kohl. Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen bekam Tian am ganzen Körper Krätze. Der Juckreiz war unerträglich und aus den Blasen sickerten Eiter und Flüssigkeit.

 

 

1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org

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