An der 92. Generalversammlung von Interpol in Glasgow, Großbritannien, vom 4. bis 7. November nahmen über 1.000 Vertreter aus 195 Mitgliedsländern teil. Die Veranstaltung fand auf dem Scottish Event Campus statt. Falun-Dafa-Praktizierende1 waren eingeladen, dort am 5. November 2024 während eines Forums zum internationalen Strafrecht zu sprechen.
Dieses Forum wurde von Sino Euro Voices, China Watch und der britischen Zentrale der Demokratischen Partei Chinas organisiert. Es beschäftigte sich mit der transnationalen Unterdrückung von Auslandschinesen durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) und ihrem Missbrauch des Systems der „Red Notice“2 von Interpol für politische Zwecke.
Auf dem Forum sprachen mehr als 20 Personen, darunter zwei führende Rechtsanwälte aus Großbritannien, Experten und Wissenschaftler sowie von der KPCh unterdrückte Gruppen und Einzelpersonen, darunter auch Rosemary Byfield vom Falun Dafa Verein in Großbritannien.
Der Missbrauch des Systems der „Roten Notiz“ durch die KP Chinas
Rhys Davies und Ben Keith, zwei führende Rechtsanwälte, sowie Interpol-Experte Ted Bromund erklärten auf dem Forum, dass die KPCh das System der „Roten Notiz“ von Interpol missbrauche, um chinesische Bürger auf raffinierte Weise ins Visier zu nehmen.
Tienchi Martin-Liao, Präsidentin von Sino Euro Voices und ehemalige Präsidentin des Writers for Peace Committee, wies darauf hin, dass die KPCh gegen die Richtlinien von Interpol verstoße, indem sie Menschenhandel, sexuelle Übergriffe, Korruption und andere Taten begehe. Sie forderte die führenden Rechtsanwälte und Interpol auf, die Vorgehensweisen zu ändern, um dieses Problem besser anzugehen.
Falun-Dafa-Praktizierende sind Opfer des Missbrauchs des Systems der „Roten Notiz“
Rosemary Byfield vom Falun Dafa Verein in Großbritannien erklärte, die KPCh habe mehrere „Rote Notizen“ gegen Falun-Dafa-Praktizierende herausgegeben. Darüber hinaus hätten Agenten der KPCh auf allen Kontinenten, darunter auch in Großbritannien, Falun-Dafa-Praktizierende körperlich angegriffen. So habe beispielsweise ein Angriff vor dem Britischen Museum im Jahr 2018 dazu geführt, dass eine 56-jährige chinesische Praktizierende einen Wirbelbruch erlitt.
Als der schwedische Staatsbürger Li Zhihui, ein Falun-Dafa-Praktizierender, 2018 auf Geschäftsreise ging, wurde er in Polen festgenommen. Es dauerte zwei Jahre, bis seine Auslieferungsanhörung abgeschlossen war. Während dieser Zeit war Li die meiste Zeit inhaftiert. Obwohl die polnische Regierung den Auslieferungsantrag der KPCh ablehnte, konnte Li nicht nach Schweden zurückkehren, da die „Rote Notiz“ noch in Kraft war.
In ihrer Rede stellte Byfield vor, was Falun Dafa ist. Da die KPCh gegen traditionelle Werte sei, habe sie Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht ins Visier genommen. In China würden viele Praktizierende streng überwacht und willkürlich verhaftet, worauf Zwangsarbeit, Folter, Vergewaltigung, Gehirnwäsche und sogar Organraub folgen würden. Außerhalb Chinas verbreite die KPCh falsche Informationen und diffamierende Propaganda gegen die Falun-Dafa-Praktizierenden. Zu den weiteren Arten der Schikane würden gehören: Überwachung, Cyberangriffe, diplomatischer Druck, Drohungen, persönliche Angriffe und Versuche, dass Falun-Dafa-Praktizierende nach China ausgeliefert werden.
Byfield sprach auch über das China-Tribunal unter dem Vorsitz von Sir Geoffrey Nice. Es hatte 2018 zwölf Monate lang Untersuchungen zum Organraub an Gefangenen aus Gewissensgründen durch die KPCh durchgeführt. Schätzungen zufolge seien Hunderttausende Menschen Opfer des Organraubs geworden. Unter diesen gewaltlosen Gefangenen seien die meisten Falun-Dafa-Praktizierende. Das Tribunal sei zu dem Schluss gekommen, dass die KPCh mit der Unterdrückung von Falun-Dafa-Praktizierenden und Uiguren Verbrechen gegen die Menschheit begehe.
Schutz der Grundrechte
Erzbischof Dr. Costakis Evangelou sagte, dass autoritäre Regime das Rechtssystem häufig dazu nutzen würden, Menschen zu unterdrücken. Im Namen der Ordnung und der nationalen Sicherheit würden sie das Gesetz als Waffe nutzen, um abweichende Stimmen zum Schweigen zu bringen, Menschen ihrer Freiheit zu berauben und sie zum Gehorsam zu zwingen. Indem sie das Rechtssystem manipulieren und die Gedanken der Menschen kontrollieren, würden diese autoritären Regime die moralischen Werte missbrauchen.
Er betonte, Freiheit sei ein angeborenes Menschenrecht und müsse geschützt werden. „Wenn wir schweigen“, erklärte er, „unterstützen wir im Wesentlichen eine verzerrte Sicht des Gesetzes. Wenn wir das tun, handeln wir gegen den Willen der Liebe und Barmherzigkeit.“
Der Erzbischof äußerte gegenüber den Falun-Dafa-Praktizierenden, dass die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht mit seinem spirituellen Glauben im Einklang stünden.
1Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
2Eine Red Notice ist ein weltweites Ersuchen an die Strafverfolgungsbehörden, eine Person ausfindig zu machen und vorläufig festzunehmen.
Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org