Falun Gong im Fokus einer Anhörung der U.S. Kommission für internationale Religionsfreiheit

Am 16. Oktober führte die U.S. Commission on International Religious Freedom (USCIRF) eine virtuelle Anhörung zu staatlich kontrollierten Religionen in China durch. Experten verurteilten die Kampagne der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), jede Gruppe auszurotten, die sich nicht der Ideologie und Politik der KPCh unterwirft – darunter Falun Gong.

WASHINGTON – Bei einer virtuellen Anhörung zu staatlich kontrollierten Religionen in China, veranstaltet von der U.S. Commission on International Religious Freedom (USCIRF) am 16. Oktober 2025, hoben Zeugen und Experten die anhaltende Kampagne der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) hervor, Glaubensgemeinschaften – einschließlich Falun Gong – vollständig zu eliminieren.

Erneute Bestätigung der Verfolgung

Mehrere Experten und Regierungsvertreter äußerten bei der Anhörung Besorgnis über Menschenrechtsverletzungen gegen Falun-Gong-Praktizierende. Ihre Aussagen untermauerten die erneuerte Forderung der USCIRF, China als „Land von besonderer Besorgnis“ (Country of Particular Concern) wegen schwerwiegender Verstöße gegen die Religionsfreiheit einzustufen.

Jenseits der Kontrolle über die fünf staatlich anerkannten Religionen in China strebt die KPCh die vollständige Auslöschung nicht registrierter Glaubensrichtungen an und hat „nicht anerkannte religiöse Gruppen wie Falun Gong rücksichtslos verfolgt“, erklärte USCIRF-Vizevorsitzender Asif Mahmood.

Der Vorsitzende des Sonderausschusses des Kongresses zur KPCh, Abgeordneter John Moolenaar (R-MI), bezeichnete die KPCh als „weltweit führenden Verfolger von Religion“ und verurteilte ihre Verbrechen wie Inhaftierung, Folter und Berichte über Zwangsorganentnahme bei Falun-Gong-Anhängern. Auch ehemaliger Staatssekretär Robert Destro wies auf Organentnahme hin: „Die Falun Gong werden seit langer Zeit für Organentnahmen genutzt.“

„Jeden Tag foltern und verfolgen sie Uyghuren, Tibeter, Katholiken, Protestanten und Falun-Gong-Praktizierende“, sagte Senator Ted Budd (R-NC). „Dieser Rekord religiöser Verfolgung ist Beweis für die Missachtung menschlichen Lebens und des Naturrechts durch die KPCh.“
Annie Wilcox Boyajian, Co-Präsidentin von Freedom House, betonte, dass Falun-Gong-Praktizierende – neben tibetischen Buddhisten, muslimischen Gruppen und Untergrund-Christen – unter dem technologisch hochentwickelten System religiöser Kontrolle der KPCh zu den am stärksten unterdrückten gehören.

„[Falun-Gong]-Praktizierende erleben seit Jahrzehnten willkürliche Inhaftierung, und erzwungenes. Es gibt zudem Berichte über Folter und Organentnahme. Behörden überwachen ihre Bewegungen, greifen in ihre Medien- und Kulturorganisationen im Ausland ein und schikanieren jeden, der diese Missbräuche aufdeckt.“

— Annie Wilcox Boyajian, Zeugenaussage vor der USCIRF-Anhörung zur staatlich kontrollierten Religion in China

Sie wies auch auf transnationale Repression durch Peking hin:
„Religiöse und ethnische Minderheiten sind Hauptziele transnationaler Repression.“
Von 272 dokumentierten Vorfällen durch Freedom House waren 225 identitätsbezogen – „gerichtet gegen Uyghuren, Tibeter und Falun-Gong-Praktizierende“.

Angesichts der Dringlichkeit und Bedrohung für religiöse Asylsuchende aus China empfiehlt Boyajian, dass US-Politiker „den Asylschutz und humanitäre Aufnahmewege für gefährdete Uyghuren, Tibeter, Christen und Falun-Gong-Praktizierende im US-Einwanderungssystem stärken“.

Frage zu Falun Gong

Der stellvertretende Vorsitzende Mahmood stellte in der Anhörung auch eine Frage zu Falun Gong. Nachstehend finden Sie einen Auszug aus dem Protokoll.

STELLVERTRETENDER VORSITZENDER MAHMOOD: Ich werde mich auf Gruppen konzentrieren, die nicht anerkannt sind, wie Falun Gong ... Das sind Gruppen, die außerhalb Chinas, also außerhalb Chinas, nicht viel Unterstützung oder Fürsprache finden. Andere Gruppen wie Christen, Muslime und Buddhisten finden überall ziemlich viel Unterstützung. Und wir wissen nicht wirklich, wie brutal sie behandelt werden, weil sie nicht anerkannt sind und viele Informationen nicht nach außen dringen.

Was kann man tun, um das genaue Ausmaß zu ermitteln, trotz all dieser Unterdrückung und Repression, denn meinen Recherchen zufolge gewinnen diese Gruppen an Dynamik und werden von Jahr zu Jahr zahlreicher?

Wie können wir das genaue Ausmaß ermitteln und herausfinden, was die Kommunistische Partei Chinas noch unternimmt, um sie zu unterdrücken? Was können wir hier noch für diese Gruppen tun, die nicht so viel Gehör finden wie andere Gruppen oder so viel Unterstützung wie andere Gruppen, und wie können wir sie auf jeder Ebene, bei jedem Schritt, auf jede erdenkliche Weise hervorheben? [...]

Ich meine, Falun Gong ist derzeit wahrscheinlich die größte Minderheitengruppe dort.

MS. BOYAJIAN: Nun, wir haben sicherlich die Unterdrückung von Falun Gong und anderen nicht dokumentierten Gruppen dokumentiert. In einem Umfeld wie China ist es natürlich unmöglich, das gesamte Ausmaß zu kennen, aber hier kommen die Diaspora-Gemeinschaften ins Spiel. Die Berichte aus erster Hand von Familienmitgliedern, die heimlich Nachrichten nach außen schmuggeln, sind wirklich entscheidend, und die Falun Gong-Gemeinschaft hat tatsächlich hart daran gearbeitet, ihre Erfahrungen zu dokumentieren. Und viele der Beamten, die an der anfänglichen Unterdrückung der Falun-Gong-Praktizierenden beteiligt waren, haben sozusagen „gute Arbeit“ geleistet und ihre Techniken so perfektioniert, dass sie tatsächlich in die uigurische Region versetzt wurden, um dort die Unterdrückung durchzuführen.

Und da andere Themen zu Recht Aufmerksamkeit erregt haben, wer auf dem Festland verfolgt wurde, dachten einige Leute, oh, die Lage für Falun-Gong-Praktizierende beruhigt sich langsam. Das ist aber nicht der Fall. Es gibt immer noch aktuelle Fälle, in denen Menschen ins Gefängnis gesteckt werden.

Es gibt Fälle von transnationaler Unterdrückung, in denen Menschen in den Vereinigten Staaten und anderswo Familienmitglieder haben, die in ihrer Heimat unter Druck gesetzt, bedroht und sogar inhaftiert werden. Und wir hören immer wieder von jeder verfolgten Gemeinschaft, dass die Nennung der Namen bestimmter Gefangener wirklich einen lebensverändernden Unterschied darin machen kann, wie Menschen im Gefängnis behandelt werden. Vor einigen Jahren gab es sogar eine interessante Kampagne von einigen Falun-Gong-Praktizierenden, bei der sie tatsächlich Anrufe in einige der Gefängnisse tätigten, in denen Menschen festgehalten wurden, und direkt mit den Gefängniswärtern sprechen konnten, was sehr effektiv war.

Diese Basisinitiativen und die Verbindung zu Augenzeugenberichten aus den Gemeinschaften sind ein wirklich wichtiger Bestandteil unserer Arbeit bei Freedom House.

MR. DESTRO: Danke. Ich finde das sehr hilfreich... Und das Thema transnationale Unterdrückung ist ein wirklich gutes Beispiel, denn es geht hier nicht nur um die Chinesen in China. Es geht darum, dass China seine Fühler ausstreckt und sozusagen „Polizeistationen” in Städten wie New York und Minneapolis und überall sonst betreibt.

Meine Reaktion darauf ist, dass jede einzelne dieser Einrichtungen geschlossen werden muss. Wissen Sie, alle diese Leute müssen ins Gefängnis, und wenn sie nicht ordnungsgemäß, ich sollte sagen – entschuldigen Sie – sie haben keine diplomatische Immunität, also könnten sie ins Gefängnis gesteckt und dann gegen andere Gefangene ausgetauscht werden, zum Beispiel.

Wichtige Aussagen

Das Falun Dafa Information Center (FDIC) legte eine schriftliche Stellungnahme vor, in der Falun-Gong-Anhänger als eine der größten und am stärksten verfolgten Glaubensgemeinschaften Chinas beschrieben werden und darauf hingewiesen wird, dass trotz 26 Jahren Unterdrückung immer noch Millionen Menschen diese Praxis ausüben. In dem von Dr. Larry Liu und Cynthia Sun verfassten Bericht „Freedom Forsaken: Falun Gong and Beijing’s Playbook for Repression” (Verlorene Freiheit: Falun Gong und Pekings Strategie der Unterdrückung) wird argumentiert, dass man die Kontrolle der KPCh über die Religion nur verstehen kann, wenn man ihre Kampagne gegen Falun Gong untersucht. Die Autoren warnen davor, dass die Taktiken der KPCh gegen Falun Gong – Überwachung, Propaganda und außergerichtliche Bestrafung – später auch gegen andere religiöse und ethnische Gemeinschaften angewendet wurden.

Den Aussagen zufolge ist Falun Gong erneut zu einem Hauptziel des chinesischen Sicherheitsapparats geworden. Seit 2022 haben die Behörden der KPCh landesweite Propagandakampagnen in Schulen, Massenpetitionen im Internet zur Stigmatisierung der Gruppe und Kopfgeldprogramme gestartet, bei denen Bürger für die Meldung von Praktizierenden belohnt werden. Zwischen 2022 und 2025 wurden über 10.000 Praktizierende inhaftiert oder schikaniert und mehr als 2.000 verurteilt – oft wegen des Besitzes spiritueller Texte oder der friedlichen Weitergabe von Informationen. Viele Inhaftierte sind Folter, erzwungener Gehirnwäsche und in einigen Fällen dem Tod in Haft ausgesetzt.

Die Zeugenaussagen untermauerten zudem die Beweise für staatlich sanktionierte Zwangsorganentnahmen an politischen Gefangenen, darunter auch Falun Gong-Anhängern. Außerdem wurde detailliert beschrieben, wie die KPCh Hightech-Überwachungssysteme – mit Gesichtserkennung, Big-Data-Polizeiarbeit und intelligenten Kameras – ausbaut, um Praktizierende aufzuspüren, zu identifizieren und zu verhaften. Über China hinaus warnten die Autoren vor einer Ausweitung der transnationalen Repression, einschließlich Drohungen, Klagen und Bestechungsversuchen gegen Falun-Gong-Gruppen und Shen Yun Performing Arts im Ausland, insbesondere in den Vereinigten Staaten.

Empfehlungen

Schließlich forderten die Autoren die Politik und die Zivilgesellschaft auf, Falun Gong ausdrücklich in alle Initiativen zur Religionsfreiheit in Bezug auf China einzubeziehen, da eine fortgesetzte Nichtbeachtung die Straffreiheit der KPCh ermöglichen und die allgemeinen multireligiösen Bemühungen für Religionsfreiheit untergraben würde. Sie forderten eine öffentliche Verurteilung der KPCh an wichtigen Jahrestagen wie dem 13. Mai und dem 20. Juli und, dass Regierungsvertreter Falun-Gong-Fälle in allen diplomatischen Dialogen mit China zur Sprache bringen.

In der Stellungnahme wurde auch empfohlen, den Falun-Gong-Protection-Act im Senat zu verabschieden und die Sanktionen gegen hochrangige KPCh-Funktionäre und solche Mitglieder des Sicherheitsapperates – insbesondere in den nordöstlichen Städten Chinas –, die für die Verfolgung und Organentnahme verantwortlich sind, auszuweiten. Außerdem wurde empfohlen, regelmäßige Kongressbriefings mit Falun-Gong-Überlebenden und Experten durchzuführen, um das nötige Bewusstsein und den Überblick zu behalten.

 

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