China: Gewagte Veröffentlichung über Gräueltaten im Masanjia-ArbeitslagerBerüchtigtes Lager ein „Pionier“ für Folter und Gehirnwäsche

02.05.2013 Zwangsarbeit

Berlin / New York (FDI) – Nach der gewagten Veröffentlichung einer 14-seitigen Reportage über Folter, Zwangsarbeit und politische Verfolgung im Masanjia-Arbeitslager in der Provinz Liaoning Anfang April 2013, beeilen sich jetzt die chinesischen Zensoren jegliche Erwähnung darüber auszulöschen. Das Falun Dafa-Informationszentrum fordert hingegen alle Medien im Ausland auf, zügig tiefgehender zu recherchieren und weiter darüber zu berichten.

Der Artikel mit der Überschrift "Geheimnisse der Frauen-Umerziehung im Arbeitslager Masanjia enthüllt: die ‚Tigerbank’ und das ‚Totenbett’“, veröffentlicht von der relativ liberalen chinesischen Zeitschrift Lens, ist für eine inländische chinesische Nachrichtenagentur beispiellos in seiner ausführlichen Berichterstattung über die schrecklichen Bedingungen in Masanjia. Aufgrund strenger Zensur rund um den Begriff "Falun Gong" fehlt in dem Artikel aber eine ausdrückliche Erwähnung der Falun Gong-Praktizierenden, jene Gruppe Gefangener, die in Masanjia am schlimmsten gefoltert wurde. Der Artikel identifiziert aber eine "besondere Gruppe von Menschen", was in der doppelbödigen Propagandasprache der Kommunistischen Partei in Wirklichkeit "Falun Gong-Praktizierende" bedeutet, die primäres Ziel bestimmter Folter und Misshandlung sind.

Westliche Medien können jetzt ihren Teil beitragen und weitere Details offenlegen.

„Die chinesischen Autoren dieses Berichtes, jene, die ihn gedruckt haben und die Befragten selbst, haben bei der Aufdeckung dieser schrecklichen Verbrechen alle ein enormes Risiko auf sich genommen", sagt Falun Gong-Sprecher Erping Zhang. „Wir hier im Westen dürfen ihre Anstrengungen und Risiken, die sie eingegangen sind, nicht vergeblich sein lassen. Zu diesem Thema gibt es noch vieles zu ergründen und Menschenleben stehen auf dem Spiel. Zurzeit werden dort Hunderte unschuldige Falun Gong-Praktizierende und andere gefangen gehalten und gefoltert."

Masanjia: Berüchtigtes Vorzeigelager für Folter und systematische „Gehirnwäsche“

Seit über einem Jahrzehnt berichten Falun Gong praktizierende Augenzeugen und ihre Familienangehörigen vom systematischen Einsatz der Folter in dem Lager. In der Tat ist Masanjia als eines der berüchtigtsten Lager des Landes bekannt.

Erst im Dezember 2012 berichteten amerikanische Medien von einem handgeschriebenen Brief in gebrochenem Englisch, der in einer Packung Feiertagsdekoration aus dem Kaufhaus Kmart gefunden wurde. „Die Menschen, die hier arbeiten, leiden durchschnittlich 1 bis 3 Jahre unter der Strafe", war in dem Schreiben zu lesen. „Viele von ihnen sind Falun Gong-Praktizierende."

Berichten zufolge wurden im Jahr 2001 weibliche Falun Gong-Praktizierende in die Zellen männlicher Straftäter gebracht und dort vergewaltigt. Inzwischen kommt Personal aus anderen Haftanstalten Chinas nach Masanjia um in innovativen "Umerziehungs"-Methoden ausgebildet zu werden. Ziel ist es, den Willen der Falun Gong-Praktizierenden durch Folter und Gehirnwäsche zu brechen, ihren Glauben zu widerrufen und der kommunistischen Partei Treue zu schwören.

„Andere Arbeitslager lassen die gefügigen Gefangenen die nicht gefügigen schlagen", sagt eine Falun Gong-Praktizierende, die acht Jahre lang in Masanjia gefangen gehalten wurde und heute in New York lebt „Masanjia lässt Profis foltern."

Im Vorfeld der Olympischen Spiele in Peking wurden Berichten aus China zufolge Falun Gong-Praktizierende aus dem ganzen Land dorthin transportiert. Dies wurde später von Gefangenen bestätigt, die dort im Jahr 2008 inhaftiert waren. Die chinesischsprachige Falun Gong-Webseite Minghui hat seit dem Jahr 2000 über 8.100 Berichte veröffentlicht, in denen die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden und anderen im Masanjia-Lager dokumentiert oder diskutiert wird.

Der UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit legte 2009 der chinesischen Regierung einen dieser Fälle vor, und zwar in Form eines dringenden Appells im Namen eines im Lager inhaftierten männlichen Falun Gong-Praktizierenden. „Herr Yu wurde gezwungen, einen Selbstmord-Abschiedsbrief zu unterschreiben, bevor man auf ihn einschlug – auch mit einem Stahlschläger auf den Kopf – und man ihn aufhing sowie mit elektrischen Schlagstöcken schockte.“ Infolge der Misshandlungen erlitt er starke Blutungen und verlor für mehr als eine Woche das Bewusstsein. Wiederholte Besuchsanfragen seiner Familie wurden abgelehnt." (Nachricht engl.)

Bei der Berichterstattung über diese Sache und jeder nachfolgenden Untersuchung fordert das Falun Dafa Informations-Zentrum die Journalisten auf, auf mögliche Vertuschungs-Bemühungen der chinesischen Beamten zu achten, die das Ausmaß der Verbrechen, die im Lager gegen Falun Gong-Praktizierende begangen werden, verbergen sollen.

Am 26. April 2001 meldete das Falun Dafa-Informationszentrum, dass neben einigen anderen Einrichtungen auch Masanjia darauf vorbereitet wird, ausländische und chinesische Medienvertreter für "Interviews" mit ausgewählten Falun Gong-Praktizierenden zu empfangen. Fast einen Monat später wurden tatsächlich Journalisten in das Lager eingeladen, um frisch gestrichene Wände und Gefangene in neuen Overalls mit englisch geschriebenen Namen auf dem Rücken zu bezeugen, die eine scheinbar saubere und gesunde Umgebung genossen – alles in krassem Gegensatz zu den Berichten über schreckliche Misshandlungen, von dutzenden Personen, die zuvor in Masanjia gefangen gehalten und gefoltert worden waren.

In Reportagen westlicher Medien über den kürzlich veröffentlichten Bericht im chinesischen Lens-Magazin wurden erneut einige Fotos aus dieser "Vorzeigetour" \[aus dem Jahr 2001] veröffentlicht (Fotos), allerdings ohne jeglichen Hinweis auf die fragwürdigen Umstände, unter denen diese damals aufgenommen wurden.

„Machen Sie keinen Fehler", sagt Zhang, „die Behörden werden außergewöhnliche und ausdauernde Anstrengungen unternehmen, die wahre Natur des Masanjia zu vertuschen, so dass von Seiten der westlichen Medien rechtzeitige und hartnäckige Bemühungen nötig sind, um die Gräueltaten, die hinter den Mauern von Masanjia geschehen sind, vollständig aufzudecken."

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