Verbrechen von Zhang Yi, dem ehemaligen Generaldirektor des Justizministeriums von Jilin

25.08.2023 Schlüsselfiguren
Zhang Yi

Der 20. Juli 2023 markiert das 24. Jahr der Unterdrückung von Falun Dafa [1] durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Falun-Dafa-Praktizierende in 44 Ländern reichten in diesem Jahr eine weitere Liste von Tätern bei ihren jeweiligen Regierungen ein und forderten sie auf, diese Personen für die Verfolgung von Falun Dafa in China zur Rechenschaft zu ziehen. Die Praktizierenden forderten ihre Regierungen auf, den Tätern und ihren Familienangehörigen die Einreise zu verwehren und ihr Auslandsvermögen einzufrieren.

Unter den Tätern befand sich auch Zhang Yi. Er war früher der Generaldirektor des Justizministeriums von Jilin und ist heute Sekretär der Parteiführungsgruppe, der Chefankläger der Staatsanwaltschaft der Provinz Hainan und der stellvertretende Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Provinz Hainan.

Informationen zum Täter

  • Vollständiger Name des Täters: Zhang (Nachname) Yi (Vorname)
  • Geschlecht: männlich
  • Land: Stadt Yongcheng, Provinz Henan, China
  • Geburtsdatum/-jahr: April 1967

Titel und Position

  • April 2002 – Oktober 2004: Direktor des Referats Internationales und Direktor des Referatsfür Austausch in der Abteilung für Rechtshilfe und auswärtige Angelegenheiten des Justizministeriums
  • Oktober 2004 – September 2007: Direktor des Referats für Gesetze und Verordnungen in derAbteilung für Rechtsangelegenheiten im Justizministerium
  • September 2007 – März 2009: Stellvertretender Direktor der Abteilung für Rechtsangelegenheiten im Justizministerium
  • März 2009 – Januar 2013: Leiter des Austauschzentrums für Rechtshilfe des Justizministeriums
  • Januar 2013 – August 2016: Stellvertretender Parteisekretär und Sekretär des Disziplinarausschusses des Justizministeriums
  • August 2016 – Januar 2021: Parteisekretär und Generaldirektor des Justizministeriums der Provinz Jilin; erster Politkommissar der Gefängnisverwaltung der Provinz Jilin
  • Januar 2021 – heute: Sekretär der Parteiführungsgruppe und Chefankläger der Staatsanwaltschaft der Provinz Hainan; stellvertretender Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Provinz Hainan

Schwere Verbrechen

Die Provinz Jilin ist eine der Provinzen, in denen die Verfolgung von Falun Dafa am schlimmsten ist.

Laut Statistiken von Minghui wurde im Jahr 2016 bestätigt, dass mindestens 109 Gefängnisse in China Gewalt und Folter angewendet haben, um Falun-Dafa-Praktizierende gewaltsam „umzuerziehen“. Fünf der Gefängnisse, in denen die Praktizierenden am schlimmsten behandelt wurden, befinden sich in der Provinz Jilin: das Gefängnis Nr. 2 in Jilin (Gefängnis Jilin), das Frauengefängnis Jilin, das Gefängnis Siping, das Gefängnis Gongzhuling und das Gefängnis Tiebei.

Während seiner Amtszeit als Generaldirektor und Parteisekretär des Justizministeriums der Provinz Jilin von August 2016 bis Dezember 2020 setzte Zhang Yi aktiv die Verfolgungspolitik der KPCh gegen Falun-Dafa-Praktizierende um. Mindestens sieben Praktizierende, nämlich Liu Shuyan, Huo Runzhi, Yang Baosen, Xu Jing, Liu Jianying, Xiao Yongfen und Zhang Ziyou, wurden im Gefängnis zu Tode gefoltert. Zahlreiche weitere Praktizierende erlitten Behinderungen und Verletzungen.

Auch nachdem Zhang sein Amt als Chefankläger der Staatsanwaltschaft der Provinz Hainan und stellvertretender Sekretär des Komitees für Politik und Recht von Hainan übernommen hatte, beteiligte er sich weiter an der Verfolgung. Im Jahr 2022 gab die Staatsanwaltschaft der Provinz Hainan eine Mitteilung heraus mit dem Titel „Hinweis zur wirksamen Verhinderung der Infiltration und Zerstörung durch Sekten“. Darin wies sie die örtlichen Staatsanwaltschaften an, alle Falun-Gong-Fälle der Provinzstaatsanwaltschaft zu melden, um sicherzustellen, dass man keine Milde gegenüber Praktizierenden walten lässt.

Verfolgung in den Gefängnissen von Jilin

Frauengefängnis Jilin

Unter der Kontrolle des Zentralen Büro 610 und des Büro 610 der Provinz Jilin war das Frauengefängnis Jilin eine der Hauptakteure bei der Gehirnwäsche von Praktizierenden, die in der Provinz inhaftiert waren. In der isolierten Gefängnisumgebung animierten die Wärter die Insassen, einige der heimtückischsten und verabscheuungswürdigsten Foltermethoden an den Praktizierenden durchzuführen.

Zum Beispiel legten sie Praktizierende, die menstruierten, auf ein Folterbett und fesselten sie in fünf verschiedene Richtungen mit der Methode „Fünf Pferde spalten den Körper“ (siehe Bild). Andere Foltermethoden umfassten das Aufhängen der Praktizierenden, Schläge, das Übergießen mit kaltem Wasser und Schocken mit Elektrostäben. Neben vielen anderen heimtückischen Methoden führten diese oft zum Tod, zu Behinderungen, zu psychischen Störungen und schweren Verletzungen.

Folterillustration: „Fünf Pferde spalten den Körper“

Das Frauengefängnis Jilin wurde vom Justizministerium der Provinz Jilin und von KP-Beamten auf Provinzebene als Vorbild für seine skrupellosen und grausamen Taktiken bei der Verfolgung anerkannt.

Ab Mai 2018 führte das Frauengefängnis Jilin die „100-Tage-Intensivkampagne“ durch, die darauf abzielte, die Praktizierenden „umzuerziehen“. Die Wärter hielten die Praktizierenden in Einheiten des „strengen Managements“ fest und verweigerten ihnen die Kommunikation mit ihren Familienangehörigen. Den Praktizierenden war es nicht erlaubt, Lebensmittel zu kaufen und sie durften nur 20 Yuan (etwa 2,50 Euro) im Monat für den täglichen Bedarf ausgeben. Von 5 bis 21 Uhr mussten sie auf kleinen Hockern mit unebenen Oberflächen sitzen.

Gefängnis Jilin

Das Gefängnis Jilin wandte eine breite Palette von Foltermethoden gegen Falun-Dafa-Praktizierende an. Zum Beispiel zwangen sie die Praktizierenden, für lange Zeit auf einem harten Brett zu sitzen. Die Wärter schlugen die Praktizierenden, quälten sie mit Elektroschocks und Isolationshaft, streckten den Körper für lange Zeit in kräftezehrenden Positionen, stachen sie mit Nadeln oder knebelten sie mit schmutzigen Lappen. Daneben gehörten das Verbrennen mit kochendem Wasser, das Kneifen der Augäpfel und Hoden, Zwangsernährung und Schlafentzug zu den angewandten Foltermethoden.

Die Wärter sind [bis heute] darauf spezialisiert, Praktizierende mit langen Haftstrafen zu foltern, besonders diejenigen, die sich weigern, ihren Glauben aufzugeben.

Nachdem die Praktizierenden in der Haft verletzt worden waren oder Behinderungen davongetragen hatten, brachten die Wärter sie in das Gefängniskrankenhaus, wo man sie weiter misshandelte, statt sie angemessen zu versorgen. Vielen wurden gewaltsam unbekannte Medikamente injiziert, die zu Aszites führten (eine Erkrankung, bei der sich Flüssigkeit im Bauch ansammelt). Praktizierende mit dieser Erkrankung sahen aus, als wären sie im siebten oder achten Monat schwanger, aber es ging mit einem Gewichtsverlust und allgemeiner Schwäche einher. Andere erkrankten an Tuberkulose und Lungenfäule.

Gefängnis Gongzhuling

Im Gefängnis Gongzhuling gab es viele Zellen für Praktizierende, darunter auch eine spezielle Isolationszelle, in der diejenigen gefoltert wurden, die sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben.

Der Boden dieses Haftraums war etwa einen Meter tiefer als die Böden außerhalb der Zelle. Der Innenraum war extrem dunkel und feucht und die Temperaturen sanken im Winter auf unerträglich niedrige Temperaturen. Die Fenster waren mit schwarzen Vorhängen bedeckt, während die Wände und Böden schallisoliert waren, so dass die Menschen draußen nicht hören konnten, was drinnen vor sich ging.

Im Inneren des Raumes gab es „Totenbetten“ mit Hand- und Fußfesseln, um die Praktizierenden in einer „Spreizadlerposition“ zu strecken. Praktizierende, die sich der „Umerziehung“ verweigerten, wurden auf diese Totenbetten gefesselt und gedehnt, bis sie sich nicht mehr bewegen konnten. Wenn sie sich immer noch weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, wurden sie mit mehreren Elektrostäben gleichzeitig geschockt. Ihr Mund war mit Klebeband versiegelt, damit Passanten ihre Schreie nicht hören konnten.

Andere Foltermethoden, die in Gongzhuling angewandt wurden, waren Elektroschocks, Schläge, Schlafentzug, Isolationshaft und lange Stunden Zwangsarbeit.

Ausgewählte Todesfälle in Jilin 

1. Yang Baosen wird nach zehn Jahren Haft in kritischem Zustand entlassen und stirbt einen Monat später

Yang Baosen aus der Stadt Songyuan, Provinz Jilin, wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nachdem er fast neun Jahre lang im Gefängnis Gongzhuling gefoltert worden war, wurde er am 27. Februar 2018 zur Notfallversorgung ins Krankenhaus gebracht.

Eine CT-Untersuchung seiner Brust zeigte am 3. März, dass er eine schwere Lungeninfektion hatte, bei der sich Flüssigkeit in den Lungen-Kavernen angesammelt hatte. Er konnte nichts essen und wurde daher intravenös ernährt.

Die Behörden planten zunächst für den 5. März seine Freilassung aus medizinischen Gründen, aber seine Familie durfte ihn erst am 7. März nach Hause holen. Er konnte bei seiner Entlassung nicht mehr gehen und hatte Schwierigkeiten beim Sprechen. Trotz seines Zustandes kamen die Behördenvertreter, um ihn zu schikanieren. Er starb am 7. April 2018 um drei Uhr morgens mit 61 Jahren.

2.  Liu Shuyan im Frauengefängnis Jilin zu Tode gefoltert

Liu Shuyan aus der Stadt Yushu wurde am 26. November 2015 verhaftet und später zu drei Jahren Haft verurteilt. Nachdem sie am 7. Juli 2016 in das Frauengefängnis Jilin gebracht und zwangsernährt worden war, trat sie zwölf Tage lang in einen Hungerstreik.

Aufgrund der anhaltenden Folter wurde sie am 20. April 2017 zur Notfallversorgung ins Krankenhaus gebracht. Als ihre Familie sie besuchte, war sie bewusstlos, ihr Puls war schwach und sie hatte Atemprobleme. Noch am selben Tag wurde sie aus medizinischen Gründen freigelassen und starb am nächsten Tag. Sie war 61 Jahre alt.

3. Zhang Ziyou im Gefängnis Gongzhuling zu Tode gefoltert

Zhang Ziyou aus der Stadt Changchun wurde am 14. April 2017 verhaftet. Das Gericht der High-Tech-Industrieentwicklungszone verurteilte ihn am 1. November 2017 zu sechs Jahren Haft und schickte ihn am 22. November in das Gefängnis Gongzhuling, wo er einen Schlaganfall erlitt. Dort diagnostizierte man auch Diabetes. Er konnte nicht mehr für sich selbst sorgen nicht mehr alleine gehen. Seine Familie beantragte eine Haftaussetzung aus medizinischen Gründen für ihn, doch das Gefängnis lehnte ihre Anträge wiederholt ab und gab offen zu, dass dies daran lag, dass Zhang das Praktizieren von Falun Dafa nicht aufgegeben hatte.

Nach drei Jahren und zehn Tagen Haft starb Zhang am 13. Dezember 2020 im Gefängnis im Alter von 68 Jahren.

4. Huo Runzhi stirbt weniger als zwei Monate, nachdem sie aus medizinischen Gründen freigelassen worden war 

Huo Runzhi war verwirrt und mit Blutergüssen übersät, als sie in einem Krankenwagen des Gefängnisses nach Hause gefahren wurde. Sie schrie jeden Tag vor Schmerzen; weniger als zwei Monate später starb sie.

Die Einwohnerin des Landkreises Nong'an wurde im März 2016 verhaftet, weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Sie wurde zu drei Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Jilin verurteilt, wo sie verschiedenen Formen körperlicher und seelischer Misshandlung ausgesetzt war. Sie wurde so schwer geschlagen, dass sie Verletzungen am ganzen Körper erlitt und alle ihre Zähne sich lockerten. Sie entwickelte Bluthochdruck und später Darmkrebs.

Das Gefängnis informierte Huos Familie erst Ende April 2017 über ihre Darmkrebsdiagnose. Einige Wochen später besuchte Huos Sohn seine Mutter im Gefängnis, wo ihn die Wärter baten, im Namen seiner Mutter einen Antrag auf Haftaussetzung aus medizinischen Gründen zu stellen. Ein Wärter sagte zu ihm, dass man seine Mutter nicht im Gefängnis sterben sehen wolle.

Der Antrag auf Haftaussetzung war jedoch an eine Bedingung geknüpft:  Huo musste Erklärungen unterschreiben, in denen sie versprach, Falun Dafa aufzugeben. Als sie sich weigerte, ihre Unterschrift abzugeben, ergriffen die Wärter ihre Hand und kritzelten gewaltsam ihren Namen auf das Dokument.

Huo wurde am 16. August nach Hause gefahren und starb am 14. November. Sie wurde 72 Jahre alt.

5. Liu Jianying wird trotz kritischen Zustandes Haftaussetzung verweigert, sie stirbt einen Monat später

Liu Jianying aus der Stadt Dehui wurde am 15. Juli 2018 verhaftet, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Das Gericht der Stadt Dehui verurteilte sie im März 2019 zu 2,5 Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Jilin.

Als Liu im Gefängnis gegen die Verfolgung protestierte, wurde sie zwangsernährt. Weil sie Schwierigkeiten hatte, das Essen bei sich zu behalten, verlor sie immer mehr an Gewicht. Sie wurde so schwach, dass sie nicht mehr in der Lage war, in den Besucherraum zu gehen, um ihre Familie zu sehen. Das Gefängnis erteilte ihren Angehörigen im November 2019 die Sondererlaubnis, sie in ihrer Zelle zu besuchen, allerdings unter der Bedingung, dass sie sich bemühen würden, Liu davon zu überzeugen, Falun Dafa aufzugeben. Als ihre Familie feststellte, dass Liu zwei Vorderzähne fehlten, behauptete ein Wärter, sie habe das Gleichgewicht verloren und sei gestürzt.  

Lius Familie beantragte kurz nach dem Besuch eine Haftaussetzung aus medizinischen Gründen. Die Gefängnisleitung lehnte den Antrag jedoch ab, selbst nachdem ihr ein kritischer Zustand bescheinigt worden war.

Am 30. Dezember 2019 starb Liu im Alter von 57 Jahren im Gefängnis. Die Behörden ließen ihren Leichnam am nächsten Tag gegen den Willen ihrer Familie und ohne Autopsie einäschern.

 

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

 

 

Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Redaktion de.Minghui.org

JETZT HANDELN

IM FOKUS

Für weitere Informationen, kontaktieren Sie bitte das Falun Dafa Informationszentrum

+49-(0)173-3135532 (Frau Waltraud Ng)
oder verwenden Sie unser Kontaktformular